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: Der Begriff der Nation

Mit einem Plädoyer für einen anderen Blick auf den Nationalstaat widmet sich die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann einem der blinden Flecken des herrschenden Diskurses: Der Begriff der Nation steht unter Generalverdacht – weil er automatisch mit kultureller Homogenität assoziiert wird. Warum es sinnvoll sein könnte, dies zu überdenken, beschreibt Aleida Assmann in ihrem Buch „Die Wiedererfindung der Nation“.

Hat sich nicht zumindest Deutschland von der Idee der „Volksgemeinschaft“ gelöst? Gibt es nicht vielfältige Gründe, die Bundesrepublik wertzuschätzen – gerade um ihren rechten Verächtern ein demokratisches Narrativ entgegenzusetzen? Und ist nicht gerade die liberale und rechtsstaatliche Vorstellung von Nation das entscheidende Gegenrezept zu völkischen Wahnfantasien, weil es prinzipiell alle Bür­ge­r*in­nen einschließt? Im taz Talk, moderiert von Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben sowie Kurator des taz lab, stellt Aleida Assmann ihre Thesen zur Debatte.

Die emeritierte Professorin für englische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz prägte vor allem die Forschung über kulturelles Gedenken und Gedächtnis sowie die Debatte über die deutsche Erinnerungskultur. 2018 wurde ihr, zusammen mit ihrem Mann Jan Assmann, der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels zuerkannt. Ihr Buch „Die Wiedererfindung der Nation“ erschien im November 2020 beim Verlag C. H. Beck.

Wann: Mo. ,29. 3. 21, 19 Uhr, Wo: Livestream via Youtube, Anregungen und Fragen: taztalk@taz.de