chronik
: Die Zeit der Aufstände

1795 Dritte und letzte Teilung Polens. Das Land ist zwischen Preußen, Russland und Österreich aufgeteilt und verschwindet von der europäischen Landkarte.

1830 Im November beginnt im russischen Teilungsgebiet der Novemberaufstand. Der 16-jährige Ludwik Mie­ro­sław­ski nimmt als Unteroffizier an ihm teil.

1831 Nach der Niederschlagung des Aufstands malt Dietrich Monten „Finis Poloniae“. Es ist der Beginn der Polenbegeisterung in Deutschland Europa.

1846 Im preußischen Posen mit seiner polnischen Bevölkerungsmehrheit wird ein Aufstand vorbereitet. Mie­ro­sławski wird verraten und verhaftet.

1847 Am 2. August beginnt in Moabit der sogenannte Polenprozess. Die Anklage lautet auf Hochverrat. Im Dezember wird Mierosławski zum Tode verurteilt. Das Urteil wird aber zunächst nicht vollstreckt.

1848 Am 13. März beginnt in Wien die Märzrevolution, fünf Tage später erreicht sie Berlin. In den Barrikadenkämpfen rund um das Schloss sterben 270 Menschen. Am 19. März schreiben deutsche und polnische Studenten und Beamte eine Petition an Preußens König Friedrich Wilhelm IV. Sie fordern die Freilassung der polnischen Gefangenen in Moabit. Zuvor hat der König im Schlosshof die Mütze vor den aufgebahrten Märzgefallenen gezogen. Einen Tag später unterzeichnet der König die Freilassung. 100.000 Berlinerinnen und Berliner marschieren zum Schloss, wo sich Friedrich Wilhelm verneigen muss. Am 21. März reitet Preußens König durch die Stadt und verspricht die deutsche Einheit. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung werden die Märzgefallenen zum Volkspark Friedrichshain gebracht. Im April beginnt in Posen ein neuer Aufstand gegen Preußen unter Führung von Lud­wik Mierosławski, der im Mai niedergeschlagen wird. 10.000 Polen standen 40.000 preußischen Soldaten gegenüber. Mierosławski wird freigelassen und nach einer Intervention aus Paris nach Frankreich abgeschoben. Am 22. April beschließt der Deutsche Bund die Aufnahme eines Teils des Großherzogtums Posen.

1849 Im Badischen Aufstand nimmt Mierosławski als Oberbefehlshaber der badischen Revolutionsarmee teil Zuvor hatte er bereits in Sizilien gekämpft. Sein Ziel ist die Schwächung der Rolle Preußens im Deutschen Bund. Nach dem Scheitern der Revolution wandern viele Deutsche in die USA aus. Dort werden sie „Forty-Eighters“ genannt.

1860 Mierosławski wird Oberbefehlshaber der Internationalen Legion in Italien.

1863 Der letzte Aufstand, an dem Mierosławski teilnimmt, ist der Januaraufstand im russischen Teilungsgebiet. Nach seinem Scheitern geht er nach Paris zurück.

1878 Mierosławski stirbt in Paris.

1918 Nach dem Ersten Weltkrieg kehrt Polen nach 123 Jahren der Teilung auf die europäische Landkarte zurück.