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Die Festnahme

Kommissar Kurella hob langsam die Hand ans Holster. Mit zwei Fingern löste er vorsichtig den Verschluss. Dann zog er seine Sig Sauer P225 und hielt die Pistole zur Eigensicherung schussbereit auf halber Armlänge vor sich. Schulmäßig schlich er leise auf die Tür zu. Das Haus lag ruhig da. Aber wie immer, wenn er zum Unterschlupf eines Verdächtigen fuhr, war die Tür angelehnt, nicht geschlossen. Das Verbrechen schläft nie, Verbrechen zahlen sich nicht aus und Verbrecher lassen stets Türen offenstehen – das waren die drei ältesten Gesetze der Kriminalität, die Kommissar Kurella schon auf der Polizeischule, mittlerer Dienst, erster Jahrgang, gelernt hatte. Er war es leid. „Sie sind festgenommen“, erklärte er und legte der Tür die Handschellen an. Dann spulte Kommissar Kurella sein übliches Sprüchlein ab: „Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen …“