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: Gedenken, das

Amin Younes mit dem Porträt von Fatih Saraçoğlu Foto: dpa

Mehrere Bundesligavereine haben an diesem Spieltag der Opfer der rassistischen Verbrechen von Hanau gedacht. Vor einem Jahr ermordete der Deutsche Tobias R. neun Menschen mit ausländischen Wurzeln. Besonders eindrücklich war das Gedenken im von Hanau nicht weit entfernten Frankfurt. Vor der Partie gegen Bayern München trug das Team von Eintracht Frankfurt beim Aufwärmen Bilder und Namen der Getöteten auf ihrer Trainingskleidung. Und weit über das Protokoll hinaus ging das, was Torschütze Amin Younes nach seinem wunderschönen Treffer machte, der zum 2:1-Erfolg gegen den FC Bayern beitrug. Der Deutsche rannte zur Frankfurter Bank und streckte ein T-Shirt mit dem Porträt und Namen des ermordeten Fatih Saraçoglu hoch. Younes erklärte nach der Partie: „Ich möchte, dass die Angehörigen wissen, dass uns das nahgegangen ist. Dafür steht Eintracht Frankfurt.“ Es war ein Moment, in dem man die 51.500 Zuschauerplätze gern voll besetzt gesehen hätte. Mit derlei persönlichen Zeichen können Fußballer besonders deutlich machen, wie unerwünscht Rassisten im Publikum sind. Wie wichtig und nötig das ist, konnte man vor einem Jahr ebenfalls im Frankfurter Stadion erleben. Kurz nach den Morden von Hanau wurde eine Gedenkminute dort von Einzelnen gestört, die wiederum von vielen anderen mit „Nazis raus“-Rufen bedacht wurden. In den letzten Jahrzehnten ist es weitgehend gelungen, Rechtsextremen die Räume im Stadion zu nehmen. Dass dies so bleibt, bedarf fortwährenden Engagements. (jok)