meinungsstark
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Einfach nur Menschen

„Der Hass und seine Wegbereiter“, taz vom 16. 2. 21

Ich merke, dass ich die zunehmende Dichotomie der Debattenkultur als sehr anstrengend empfinde.

Wäre es denn nicht hilfreicher, wenn wir uns, unabhängig von unseren unveränderlichen Merkmalen (die wir uns nicht ausgesucht haben), als Gesellschaft überlegen, wie wir miteinander umgehen wollen? Wie wäre es, wenn wir erst einmal akzeptieren, dass wir zuerst einmal Menschen sind, und dann, wenn es sein muss, weitere Merkmalszuschreibungen dazukommen? Tanja Hundsdörfer, Stuttgart

Grundrechte in der Pandemie

„Landtage wollen mitentscheiden“, taz vom 20. 1. 21

Ich bin erstaunt, dass es zu den politischen Aktivitäten und Entscheidungen im Hinblick auf die (verlängerten) Lockdownmaßnahmen unserer Regierung und die damit einhergehenden politischen Verwerfungen wenig Kontroveres und Kritisches in der taz gibt.

Durch die weiterbestehenden Grundrechtseinschränkungen im Zuge der Lockdownverlängerungen, mit zurzeit nicht absehbaren Folgen für die Demokratie in Deutschland, sind nun die verfassungsrechtlichen Fragen deutlicher zu stellen. Das Aussetzen der parlamentarischen Diskussion während dieser Coronapandemie, kann meines Erachtens nicht weiter hingenommen werden. Es sollte nicht dazu führen, ausschließlich der sogenannten Querdenkerbewegung den Raum für Kritisches zu überlassen.

Claudia Hermens, Bornheim

Selbstbestimmt sterben

„Noch mal einen Schluck Whiskey“, taz vom 15. 2. 21

Auch in meinem Umfeld liegen nahezu ausschließlich falsche Vorstellungen von Leben, Sterben und dem Wunsch nach Sterbehilfe zugrunde. Sich bis zum Letzten kontrolliert aus dem Leben verabschieden und Leid, Schmerz, Hilfenot ausschließen.

Doch genau in diesen Bereichen wird im Leben intensiv und bedeutsam. Auch dies als Rückmeldungen von Betroffenen und aus eigener Erfahrung. Unsere Welt wird von Angst dominiert. Und Angst macht blind.

Ich denke wer sterben will stirbt, die Art wie und wo, das ist zu diskutieren und zu gestalten. Hilfe zum Selbstmord mit Drogen gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Hendrik Flöting, Fulda