Kälte gefährdet Wohnungslose

Wer Bedürftige im Freien sieht, solle helfen, so die Wohnungslosenhilfe

Nach dem Wintereinbruch in weiten Teilen Deutschlands bekommen Obdachlose kurzfristig mehr Unterstützung. Die Berliner Kältehilfe werde ab Dienstag etwas mehr als 1.300 Übernachtungsplätze zur Verfügung stellen, über 200 mehr als in der vergangenen Woche, sagte ein Sprecher der Koordinierungsstelle der Käl­te­hilfe am Montag dem Evangelischen Pressedienst. In Hannover finden Menschen Obdach in der zentral gelegenen Marktkirche.

Bis zu neun Busse mit Sozialarbeitern sind in Berlin im Einsatz, um Hilfsbedürftige aufzunehmen. Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe vom Freitag sind bundesweit in diesem Winter bislang mindestens 17 Wohnungslose erfroren.

Bürgerinnen und Bürger wurden aufgerufen, Menschen zu melden, die sich im Freien aufhalten und deren Leben bedroht ist. In dringenden Fällen solle der Notruf unter der Telefonnummer 112 gewählt werden.

In der evangelischen Marktkirche in Hannover stehen zehn Isomatten und Fleecedecken zur Verfügung für Menschen, die bei teils zweistelligen Minusgraden sonst draußen schlafen müssten. Sieben Männer, zwei Frauen und ein Hund haben dort von Sonntag auf Montag übernachtet, berichtete die evangelische Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann: „Der Platz war fast ausgeschöpft.“ Die Kirche will noch mindestens bis zur Nacht von Freitag auf Samstag für Menschen ohne Obdach öffnen.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt hat die katholische Kirche eine Wärmestube und den Tagestreff des Caritasverbands seit Sonntag rund um die Uhr geöffnet. Laut Sprecher Rüdiger Wala stehen bis zu sechs Übernachtungsplätze zur Verfügung. Doch auch ein kürzerer Aufenthalt zum Aufwärmen und für einen Imbiss sei möglich. (epd)