Leere Betten in Neukölln

Das Quarantänehotel des Senats in Neukölln ist kaum belegt

Das Quarantänehotel in Berlin-Neukölln ist nach Angaben des Senats und des Bezirks bislang kaum belegt gewesen. Elf Menschen seien in dem Hotel in der Jahnstraße seit Mitte November untergebracht worden, sagte ein Sprecher des Bezirksamts am Mittwoch. Der Grund für die geringe Auslastung ist demnach, dass die häusliche Quarantäne Vorrang habe. Es habe bislang noch nicht so viele Fälle gegeben, in denen eine Unterbringung im Hotel nötig gewesen wäre. Zudem sei das Angebot freiwillig.

Nach Angaben des Berliner Senats auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Emine Demirbüken-Wegner mietet dieser alle 57 Zimmer des Hotels für die Unterbringung. Kosten pro Zimmer: 55 Euro unabhängig von der Belegung. Das wären pro Tag: 3.135 Euro. Für jeden untergebrachten Gast würden noch zusätzliche Kosten für Frühstück, Abendessen und Mittagessen berechnet. Nach Angaben des Senats seien seit Mitte November maximal zwei Zimmer zeitgleich belegt gewesen. Das Hotel ist die zentrale Unterbringung für alle Bezirke.

Die CDU-Abgeordnete bezeichnete das Konzept des Quarantänehotels als „gescheitert“. „Kosten und Nutzen stehen in keinem Verhältnis“, sagte Demirbüken-Wegner der Deutschen Presse-Agentur.

„Maßnahme einstellen“

Sie forderte eine bessere Belegung oder die Maßnahme einzustellen. Nach Angaben des Bezirksamtssprechers sei die Maßnahme bis Ende März verlängert worden. In den vergangenen Wochen sei eine steigende Belegung registriert worden. Es werde deshalb erwartet, dass die Belegung weiter steigt. Ob das so zutrifft, müsse sich aber zeigen.

Die Möglichkeit der Unterbringung von Coronaquarantänebetroffenen hatte der Senat Anfang Dezember mitgeteilt. Ziel sei, Menschen in beengten Wohnverhältnissen zu helfen und Infektionsketten besser zu unterbrechen, hatte Vize-Regierungschef und Kultursenator Klaus Lederer (Linke) damals erklärt. Angedacht waren damals insgesamt 500 Plätze, die nach den Plänen des Senats vom Bund mitfinanziert werden sollten. (dpa, taz)