Personenführung #170: Malte G. Schmidt: Medienwissenschaftlich fundiert

Malte G. Schmidt ist promovierter Kommunikationswissenschaftler und seit September 2020 im Team von taz zahl ich.

Foto: privat

Von JAN FEDDERSEN

Viele neue Kolleg:innen, die zur taz kommen, wachsen in ihre Arbeitsfelder hinein, ja immer mit großer Lust. Seltener kommt vor, dass einer ein Ausbildungsprofil mitbringt, das haarfein genau dem entspricht, was da ein Job bietet: Malte G. Schmidt, 1990 in Münster geboren und in den Sprengeln drum herum (Billerbeck! Coesfeld!) aufgewachsen, verstärkt seit September das taz zahl ich-Team, das heißt, jene Gruppe im taz-Medienhaus, die in besonderer, fast inniger Weise in Kontakt mit unseren Lesenden ist. Da kommt es nicht allein auf das nötige taz-Bewusstsein an, sondern auch auf Feingefühl: Wie kommuniziert man mit einem Publikum, das uns sehr wertschätzt – und manchmal doch etwas zu monieren hat?

Kollege Schmidt kann genau das mit größter Umgänglichkeit, mit Geduld und Hingabe. Er sagt: „Ich schätze den Journalismus und die Debattenkultur der taz sehr, und ich sympathisiere mit ihrer Geschichte. Ich meine an ihr ablesen zu können, wie es um die Alternativpublizistik innerhalb der institutionalisierten Öffentlichkeit in Deutschland insgesamt bestellt ist.“ Vor der taz hat er viel studiert, inzwischen ist er, nach der Promotion (Thema: „Systemvertrauen und Journalismus im Neoliberalismus“, erscheint im Sommer bei Transcript, dann ist er wirklich ein Dr.), im Journalismus gelandet.

„Systemvertrauen und Journalismus im Neoliberalismus“

Studiert hat er u. a. in Münster beim Kommunikationswissenschaftler Bernd Blöbaum, bei ihm hat er auch an der Studie zu „Die taz und ihr Publikum“ zentral mitgearbeitet. Malte G. Schmidt hat, mit anderen Worten, eine auch medienwissenschaftlich ungewöhnlich fundierte Vorstellung von dem, was Menschen eigen ist, die die taz lesen – oder sie, was ge­wichtiger für seine Arbeit ist, lesen könnten.

Manchen Kolleg:innen ist er im sechsten Stock des neuen taz Hauses, wenn sie aus ihren Homeoffices mal vorbeigucken, aufgefallen: ein freundlicher, eher nicht so schüchterner Kollege. Er strahlt vor allem dies aus: Zugewandtheit. Und sagt: „Ich kann mich nicht erinnern, in einem Arbeitskontext irgendwo herzlicher empfangen worden zu sein. Ich empfinde alle Kolleg*innen als offen, nahbar und überaus wertschätzend. Außerdem ist es wirklich schön, beim Mittagessen über Themen reden zu können, die mich wirklich interessieren – ganz einfach weil viele von uns dieselben Themen beschäftigen.“