Blinde Flecken Was kulturell wichtig war im Coronajahr 2020

Nein, es ist nicht alles ausgefallen in 2020. Aber auffällig anders ist es doch zugegangen beim diesjährigen Reeperbahn-Festival. Mit der viertägigen Veranstaltungsreihe hatten Stadt und Clubszene im Spätsommer ein Zeichen setzen wollen: Kultur geht auch unter Hygienebedingungen. Dafür wurden die Clubs bestuhlt und draußen blaue Stehmarkierungen auf den Boden gemalt und das Gelände mit Desinfektionsmittelspendern zugepflastert. Das Festival trotz Corona durchzuziehen, hatte seinen Preis. Für Platzeinweiser:innen, aufgestockte Security und weitere Maßnahmen haben Bund und Hamburg mehr als eine Million Euro zusätzlich auf den Tisch gelegt. Das Publikum hat mitgezogen, die mitunter strengen Ordnungsmaßnahmen hingenommen – und sich in diesem Jahr vielleicht erstmals so richtig ungestört auf die Musik konzentriert. Ein erfreuliches Signal für die Branche, aber trotzdem: Es war schonmal lustiger beim Reeperbahn-Festival. Und auch längst nicht so gespenstisch. Foto: Fynn Freund/Reeperbahn-Festival