Aufnahmestopp in Notunterkunft

Nach mehreren positiven Coronatests muss eine Notunterkunft für Obdachlose vorerst schließen

Wegen Coronafällen bei Obdachlosen hat ein Berliner Gesundheitsamt für eine große Notunterkunft einen Aufnahmestopp verhängt. „Die zehn Erkrankten werden nun ihre häusliche Quarantäne in der Traglufthalle verbringen“, teilte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit.

Wie lange die Halle am Containerbahnhof mit ihren 100 Plätzen damit für die Kältehilfe ausfällt, blieb am Samstag zunächst unklar. Unter anderem hatte der Tagesspiegel über das Thema berichtet.

Weitere negativ getestete Besucher der Einrichtung sind laut Bezirk als Kontaktpersonen ersten Grades in einem Hostel untergebracht worden. Dort würden sie versorgt und betreut.

Mit weiteren regelmäßigen Tests soll geprüft werden, ob sie sich womöglich ebenfalls angesteckt haben. Dabei soll es sich um 45 Menschen handeln. Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) hatte erst am Freitag von deutlich mehr positiven Corona-Testergebnissen bei Obdachlosen gesprochen. Insgesamt stehen im Rahmen der Kältehilfe bisher 1.000 Notübernachtungsplätze zur Verfügung.

Zu Ausbrüchen von Krankheiten – nicht nur von Covid-19 – kann es in Gemeinschaftsunterkünften wegen des oft engen Zusammenlebens leichter kommen. In Berlin sind in der Pandemie bisher insbesondere Alten- und Pflegeheime betroffen.

Die Obdachlosenunterkunft, in der die Infektionen mit dem Coronavirus nun zunächst durch den Einsatz von Schnelltests auffielen, bietet in diesem Winter coronabedingt bereits eine reduzierte Zahl an Schlafplätzen. (dpa)