Spenden zu Weihnachten: Worauf Wohltäter achten sollten

Trotz Corona spenden die Deutschen viel. Die Stiftung Warentest gibt Tipps, wie sich Spendende vor unseriösen Organisationen schützen können.

Eine Klammer mit Weihnachtsmann-Figur hält 50-Euro-Scheine zusammen

In der Vorweihnachtszeit wird besonders viel gespendet Foto: Ute Grabowsky/imago

BERLIN taz | Das Spendenverhalten der Deutschen hat sich trotz Coronakrise kaum verändert. Am liebsten geben sie Geld für den Tierschutz. Danach folgen: Hilfen für Kinder, für die Gesundheit, die Not- und Katastrophenhilfe und den Umweltschutz. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Stiftung Warentest und des Marktforschungsinstituts GfK.

Fast jede und jeder Zweite gab, an in den vergangenen 24 Monaten Geld gespendet zu haben. Das Problem: In Deutschland sammeln mehr als 600.000 Organisationen Spenden, und nicht alle arbeiten seriös.

Dabei geht es um viel Geld. Laut dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen, DZI, spendeten die Deutschen 2019 satte 10,5 Milliarden Euro. Das waren 4,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Über den Spendenzweck kann man mit dem Herzen entscheiden, über die dazu passende Organisation aber besser nicht“, heißt es in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest.

Manche würden zum Beispiel Spender mit grausamen Fotos und Bettelbriefen unter Druck setzen oder sie an der Haustür zur sofortigen Unterschrift drängen. Andere Spendensammler könnten keine Mitgliedsausweise vorweisen, wenn sie einen auf der Straße ansprechen. Seriöse machten das anders, schrei­ben die Tester. Jetzt in der Vorweihnachtszeit wird besonders viel gespendet. Ihre Tipps:

Viele kleine Spenden erhöhen Verwaltungskosten

Erstens: die Auswahl. Am einfachsten wird es, wenn man eine Hilfsorganisation bereits kennt und ihr vertraut, weil sie zum Beispiel in der näheren Umgebung sitzt. Ist die Organisation unbekannt, könne man etwa auf das DZI-Spendensiegel achten. Das bekomme nur, wer sich nach strengen Kriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen prüfen lasse. Dieses halte es zum Beispiel „gerade noch für vertretbar“, bis zu 30 Prozent der Gesamtausgaben für Verwaltung und Werbung auszugeben. Grundsätzlich gelte: „Wer Geld einsammelt, sollte darüber auch Rechenschaft ablegen können.“ Heißt: Auf der Internetseite der Organisation sollte ein aktueller Jahresbericht mit Finanzzahlen zu finden sein. Und die Kosten für Verwaltung und Werbung etwa sollten getrennt ausgewiesen werden.

Zweitens: der Zweck. „Spenden bis zu 150 Euro sollten Sie nicht splitten, damit möglichst viel von Ihrem Geld in die direkte Hilfe fließt“, so die Finanztester. Gehe das Geld an mehrere Organisationen, entstünden „in der Regel“ höhere Verwaltungskosten. Und weiter: „Binden Sie Ihre Spende nicht an ein konkretes Projekt.“ Dann könne überschüssiges Geld auch für ähnliche Hilfsprojekte eingesetzt werden.

Drittens: die Steuern. Wer an gemeinnützige Organisationen spendet, kann das von der Steuer absetzen. Für Beträge bis 200 Euro reiche ein Buchungsbeleg als Nachweis. „Bei größeren Spenden, die bis zu einem Fünftel Ihrer eigenen Gesamteinkünfte absetzbar sind, sollten Sie sich von der Organisation eine Spendenquittung geben lassen“, so die Finanzexperten.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.

▶ Alle Grafiken

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.