Podcast „We Care!“: Intersektionale Solidarität

Die Empowerment-Beraterin und Forscherin Wafa Idris-Omer über Strategien, Diskriminierung abzuwehren und welche Rolle „safe spaces“ dabei spielen.

Eine Grupee von Menschen vor Bücherwänden

Eröffnung der Büroräume des Bildungsprojekts „Each One Teach One“ im März 2014 Foto: Miguel Lopes

LEIPZIG taz | „Wenn ich arbeite, dann bin ich weder eine Frau, noch eine Schwarze.“ Das ist eine der Schutzstrategien, von denen Wafa Idris-Omer erzählt bekommen hat, als sie Schwarze Pro­fes­so­r:in­nen in Deutschland für ihre Masterarbeit gefragt hat, wie sie mit Diskriminierung umgehen.

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Die Erfahrungen von BIPoC (Black and Indigenous People of Colour), die ständig sexistischer und rassistischer Diskriminierung ausgesetzt sind, sind nicht nur schmerzhaft, sondern bedeuten auch ein Mehr an emotionaler Arbeit: Immer wieder müssen sie Strategien suchen, sich dagegen zustellen, sich zu wehren, Kraft aufzubringen. „Rassismus und Sexismus sind Mechanismen, die dazu führen, die eigene Identität zu unterdrücken“, sagt Idris-Omer.

Sie betont daher, wie wichtig es ist, die empowernde Perspektive in den Blick zu nehmen. Ihre Strategie: Sich auf sich konzentrieren, die eigenen Stärken fokussieren.

Dafür braucht es Schutzräume, „safe spaces“, wie sie oft genannt werden, in denen marginalisierte Personen sich austauschen, ihre Erfahrungen miteinander teilen und sich gegenseitig bestärken können. Ein solcher Ort ist der Verein „Each one teach one“ (EOTO), bei dem Idris-Omer als ehrenamtliche Beraterin für Schwarze Jugendliche arbeitet. Sie ist überzeugt davon, dass es die Perspektive der Erfahrung für einen antirassistischen und feministischen Kampf braucht.

In der vierten Folge von „We Care!“ geht es daher um die Frage, warum Diskriminierungserfahrungen auch Care-Fragen sind und was weiße Personen und cis Männer tun müssen, um Hierarchien abzubauen.

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Die syrisch-deutsche Künstlerin Samara Daioub schreibt in einem Beitrag über prozessorientierte Diskriminierungsarbeit: „Auch wenn seit spätestens diesem Jahr auch für nicht-betroffene Personen klar sein sollte, dass Rassismus ein weißes Problem ist, bleibt die Verantwortung, Diskriminierung zu bekämpfen, an denjenigen hängen, die davon betroffen sind. Frauen* müssen Männer über Sexismus aufklären, BIPOC müssen weißen Personen erklären, warum und wie Rassismus bekämpft werden muss, und trans* und nicht-binäre Personen werden dazu genötigt, anhand ihrer eigenen Identität das binäre Geschlechtersystem in Frage zu stellen.“

Idris-Omer plädiert dafür, westliche Denkmuster zu dekonstruieren – weg von Kategorien, hin zu einer universalistischen Perspektive von Gesellschaft, in der auch Emotionen und Erfahrungen eine Rolle spielen. In der neuen Podcast-Folge wird außerdem deutlich, warum eine fürsorgliche Gesellschaft auch eine intersektionale Solidarität braucht.

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