Neustart für Beutelteufel

Der bedrohte „Tassie Devil“ kämpft in seiner Heimat mit einer aggressiven Krebsart. Tierschützer wollen sein Habitat deshalb wieder ausweiten

3.000 Jahre nach ihrem Aussterben auf dem australischen Festland sind erstmals wieder Tasmanische Teufel auf dem Roten Kontinent unterwegs. Es handelt sich allerdings nicht um ein natürliches Vorkommen – die kleinen Kerle sind ausgewildert worden. In den vergangenen Monaten hat die Tierschutzorganisation Aussie Ark zusammen mit weiteren Naturschutzgruppen 26 der schwarzen Beuteltiere in einem 400 Hektar großen Reservat in Barrington Tops nördlich von Sydney freigelassen. In den kommenden zwei Jahren sollen 40 weitere folgen.

„Die Wiedereinführung von Teufeln auf das australische Festland ist ein Grundpfeiler für den Naturschutz“, sagt Mark Hutchinson, Mitbegründer der Organisation WildArk. „Bis jetzt reagieren die Teufel sehr gut, ihr Verhalten ist wild und sie entwickeln sich prächtig“, heißt es bei Aussie Ark.

Tasmanische Teufel, auch Beutelteufel genannt, haben einen extrem starken Biss. Charakteristisch sind die roten Ohren, ein wildes Kreischen und ein starker von Menschen meist als übel empfundener Geruch, den die Tiere bei Erregung ausströmen. In der Natur dienen sie auch dazu, Wildkatzen und Füchse unter Kontrolle zu halten, die andere gefährdete Arten bedrohen. „Als Aasfresser helfen sie zudem, ihr Zuhause sauber und frei von Krankheiten zu halten“, heißt es auf der Webseite von Aussie Ark.

Vor der Auswilderung lebten die angriffslustigen, bis zu acht Kilogramm schweren Tiere nur noch auf der australischen Insel Tasmanien, der sie auch ihren Namen verdanken.

Faktoren, die zu ihrer Ausrottung auf dem Festland beigetragen haben, waren etwa die Jagd durch den Menschen und die Beutekonkurrenz durch Dingos – Wildhunde, die in Rudeln jagen. Seit 1941 stehen die Beutelteufel unter Schutz.

Seit den 1990er Jahren gefährdet eine infektiöse Krebserkrankung den Beutelteufel auch in seinem letzten Rückzugsort, auf Tasmanien. Die Devil Facial Tumour Disease, kurz DFTD, befällt das Gesicht und hat den ohnehin geringen Bestand noch weiter dezimiert. Für die Auswilderung wurden krebsfreie Bestände aufgezogen, die keine Krankheitszeichen zeigen. Ein Aussie-Ark-Sprecher erklärte: „Unser Ziel ist es, Australien insgesamt neu mit Wildtieren zu beleben.“ (dpa)