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: Zum Tod von Karsten Thielker

Es gibt Nachrichten, die erschüttern auch hartgesottene KollegInnen bei der taz. Eine davon machte am Montag im taz-Haus die Runde: Karsten Thielker ist gestorben, am Samstag, nach kurzer schwerer Krankheit. Er wurde 54 Jahre alt.

Karsten war nicht nur ein renommierter Fotograf, der für eine Serie über den Völkermord in Ruanda mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde.

Er hat auch das Bild von der taz geprägt. Immer wieder zog er mit seiner Kamera durch das taz-Haus. Man bemerkte ihn erst, wenn er, nachdem er auf den Auslöser gedrückt hatte, dem Fotografierten sein verschmitztes Lächeln schenkte. Später fand man seine Bilder im Fotoserver, Quadrate meist, die man sich alle gern an die Wand hängen möchte. Die so entstandenen Fotos wurden etwa für eine Broschüre der Genossenschaft zur Finanzierung des taz-Neubaus verwendet. „Diese Fotos haben zum Erfolg der Kampagne beigetragen, wir haben sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet. Er wird uns fehlen“, schrieb Konny Gellenbeck am Montag.

Kann man so einem Menschen, so einem Kollegen mit einem 50-Zeiler in den taz-sachen gerecht werden? Natürlich nicht. Um einen Fotografen zu würdigen, muss man seine Arbeit zeigen. Die taz am wochenende wird daher in der kommenden Ausgabe eine Auswahl von Karstens Bildern zeigen.

Sein letztes Projekt war „Corona Daily“, eine Fotoserie zu den Folgen der Pandemie, von denen viele bereits in der taz gedruckt wurden. Einige wenige davon finden Sie in der heutigen Ausgabe auf den Seiten 1 und 3. (ga)