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: Besen, der neue

Übungsleiter aus dem Haushalts­waren­geschäft Foto: dpa

Schon nach zwei erfolglosen Spieltagen hatten sich Schalke 04 und Mainz 05 zum großen Reinemachen entschlossen und auf das Prinzip, wonach neue Besen besser kehrten als alte, verlassen. Manuel Baum ersetzte den schon viele Flusen angesetzt habenden David Wagner, in Mainz trat Jan-Moritz Lichte für den etwas kratzigen Achim Beierlorzer an den Platz.

Null zu vier und null zu vier sieht nicht nach sauberer Arbeit aus. Besenrein wurde da nichts übergeben, krisengebeutelte Bundesligisten scheinen eher Augiasställen zu ähneln, also Einrichtungen, die gründlich auszumisten sind. Dazu gehören dann bekanntlich Kader, Betreuerteams und nicht zuletzt, sondern sehr zuerst Vorstände. Wie das bei Mainz und bei Schalke so schnell geschehen kann, weiß dort niemand, aber eine Strategie, die darin besteht, dass sich erst mal Staub über die Sache legen soll, dürfte nicht allzu klug sein.

Früher, in den Siebzigern, da hieß es mit Blick auf Bundestrainer Helmut Schön oder auf den langjährigen Bayern-München-Coach Udo Lattek oft, dass sich die Mannschaft eigentlich selbst aufstellte und man statt eines Trainers auch einen Besenstiel an die Linie stellen könne.

Es scheint, als habe sich der Fußball so verändert wie so mancher Haushalt: Gereinigt wird immer seltener mit dem Besen, immer häufiger gleich mit dem Kärcher. (mak)