Waldbrände in Kalifornien: Die Welt brennt

In Kalifornien zeigt sich die Klimakrise offen, massiv und gefährlich. Der kalifornische Gouverneur hat jetzt den Klimanotstand ausgerufen. Endlich.

Ein Feuerwehrmann beobachtet einen Waldbrand in der Nähe des Highway 38.

Lässt sich nicht mehr wegreden und leugnen: Die Klimakrise zeigt sich in Kalifornien massiv Foto: Will Lester/dpa

Ein riesiges orange-bräunliches Lichterloh, grauer Ascheregen: Die Bilder der dramatischen Brände im US-Bundesstaat Kalifornien gehen um die Welt.

Lange haben Klimaexpert:innen gerätselt, wie sie Menschen ein so abstraktes Problem wie die Klimakrise verständlich machen sollen. Ein langsam nach oben kletternder globaler Temperaturdurchschnitt, darunter kann sich kaum jemand etwas vorstellen. Dieses Problem gehört der Vergangenheit an. Die Klimakrise zeigt sich jetzt offen, massiv und gefährlich – wie aktuell in Kalifornien. Die Brände dort wurden durch eine extreme Dürre verschärft.

Ein einzelnes Wetterereignis kann die Klimakrise weder be- noch widerlegen. Aber die Extremwetterereignisse sammeln sich und passen genau in das Bild, das Klimawissenschaftler:innen seit Jahrzehnten zeichnen. Dass etwa Dürren in Kalifornien zunehmen dürften, ist Teil der Prognosen.

Im Wahlkampf der USA spielt die Klimakrise bislang trotzdem nur eine untergeordnete Rolle. Präsident Donald Trump leugnet den Klimawandel und seine überwiegend menschlichen Ursachen immer wieder. Sein Herausforderer Joe Biden wurde für seinen Klimaplan von Klimaschützer:innen gelobt, Themen wie die Coronapandemie und die damit verbundene Wirtschaftskrise haben das Thema aber wieder von der Tagesordnung verdrängt.

Die Zeichen erkannt

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat indes die Zeichen der Zeit erkannt. Am Freitag hat er für seinen Bundesstaat den Klimanotstand ausgerufen. „Wenn Sie nicht an wissenschaftliche Erkenntnisse glauben mögen, dann vielleicht an die sichtbare Realität“, sagte er zu diesem Anlass resigniert. Weltweit sind es leider nicht nur die Klimaleugner:innen wie Trump, die den Klimaschutz ausbremsen.

Um die Erderwärmung bei 1,5 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten zu halten, müssten die Emissionen ab jetzt jedes Jahr um mindestens 7,6 Prozent sinken. Auf diesem Pfad sind selbst die Staaten nicht, die sich Klimaschutz sonst bei jeder Gelegenheit gern auf die Fahnen schreiben. Deutschland inklusive.

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Jahrgang 1991, ist Redakteurin im Ressort Wirtschaft + Umwelt und schreibt dort vor allem über die Klimakrise. Hat ansonsten das Online-Magazin klimareporter° mitgegründet.

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