Luftverschmutzung in der Europäischen Union: Umweltschmutz macht ungesund

Luftschadstoffe und andere Formen der Verschmutzung machen krank, warnt die EU-Umweltagentur. Man könne sogar vorzeitig sterben.

ein Mann läuft über die Strasse. Am Strassenrand und im Hintergrund sind Autos.

In Europa sterben zu viele Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung Foto: Florian Gaertner/imago

Circa 13 Prozent der Todesfälle in der Europäischen Union stehen in Zusammenhang mit Umweltverschmutzung, warnte die Europäische Umweltagentur (EEA) am Dienstag. Das entspricht 630.000 vorzeitig Verstorbenen im Jahr. In vielen osteuropäischen Ländern liegt die Rate vorzeitiger Tode durch Umweltfaktoren deutlich höher als in Westeuropa.

Die EEA hat in ihrem aktuellen Bericht Daten aus verschiedenen Studien der vergangenen Jahre gesammelt, um die Auswirkungen von Umweltverschmutzung auf die Gesundheit in den EU-Staaten abzubilden – Großbritannien noch mitgerechnet.

Die größte gesundheitliche Bedrohung sind demnach Schadstoffe in der Luft. Mehr als 400.000 Menschen in der EU sterben laut Studie jährlich vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung, etwa durch Autoabgase oder fossile Kraftwerke.

Feinstaub ist dabei das größte Übel. 379.000 vorzeitige Todesfälle sind auf ihn zurückzuführen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Lage verbessert: 1990 lag die Zahl noch bei einer Million. Darin zeige sich der Erfolg von Vorgaben für die Luftreinheit, schlussfolgert die EEA.

3,8 Millionen verlorene Lebensjahre durch Feinstaub

Die zweitgrößte Gesundheitsgefahr birgt der Studie zufolge der Lärm. Er kann das Hörsystem schädigen, aber etwa auch zu Stress, Schlafstörungen oder Bluthochdruck führen. Das führe in der EU jährlich zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen, heißt es in der Studie. „Jeder muss verstehen, dass wir durch den Schutz unseres Planeten nicht nur Ökosysteme retten, sondern auch Leben“, kommentierte der EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius.

Die Angabe der vorzeitigen Todesfälle hat ihre Tücken. Es wird schließlich nicht berücksichtigt, wie stark ein Risikofaktor die Lebenserwartung beeinträchtigt. Aussagekräftiger ist deshalb eigentlich die Schätzung der verloren gegangenen Lebensjahre.

Nicht für alle Umweltfaktoren liegen solche Berechnungen vor. Im Falle von Feinstaub findet man sie in einer Studie zur Luftreinheit der EEA aus dem vergangenen Jahr: In der EU gehen demnach jährlich 3,8 Millionen Lebensjahre verloren. Pro Kopf entspricht das etwa drei Tagen.

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