Umstrittener Song von Diether Dehm: Linke gegen Coronalied

Der Linken-Bundestagabgeordnete Diether Dehm hat einen Song gesungen, der Verschwörungsmythen aufgreift. Sein Landesverband distanziert sich davon.

Dieter Dehm in einer Menschenmenge auf einer Demonstration

Singt nicht, summt aber vielleicht gerade: Dieter Dehm im April 2018 in Berlin Foto: Stefan Boness/Ipon

BERLIN taz | Der Landesvorstand der Linkspartei Niedersachsen hat sich vom Corona-Song ihres Bundestagsabgeordneten Diether Dehm distanziert. „Das ist kein Lied unserer Partei“, heißt es in dem Beschluss, welchen der Vorstand am Wochenende fasste. „Die Linke Niedersachsen macht sich den Inhalt des Liedtextes nicht zu eigen.“ Der Landesverband ist auch die politische Heimat der Fraktionsvorsitzenden Amira Mohamed Ali.

Der Song nimmt Narrative von Verschwörungstheoretikern auf, die glauben, hinter der Coronakrise stecke eine globale Elite. So dichtet Dehm beispielsweise: „Ein junger Virus plus uralte Mächte. Ja, dieser Mix macht geil auf unsre Rechte. Als ob je ‚Schnauze halten‘ etwas brächte.“ Oder im Refrain schmettert er: „Worauf reimt sich Covid? Auf jeden Fall auf Profit.“

Dehm hatte das Lied Ende August zusammen mit dem Landesvorsitzenden der niedersächsischen Linkspartei Lars Leopold eingespielt. Es war drei Tage vor der Großdemonstration in Berlin gegen die Coronamaßnahmen auf dem Youtube-Kanal der Landespartei unter der Überschrift: „Unser Corona-Song“ veröffentlicht worden. Noch am selben Tag wurde es wieder gelöscht. Die Veröffentlichung sei unkoordiniert erfolgt, so der Vorstand.

Auf seiner Facebook-Seite hat der Landesvorsitzende Leopold das Video weiterhin verlinkt. Leopold sagte der taz, auf keinen Fall habe man Wasser auf die Mühlen von Coronaleugnern gießen wollen. „Wir wollten darauf aufmerksam machen, wie die Coronakrise bestehende Probleme verschärft.“ Dehm erklärte, das Lied habe keinerlei Anknüpfungspunkte zu rechten Verschwörungsfantastereien.

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