Verdachtfreie Haustiere

Haustiere wie Hunde und Katzen können von Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert werden. Diese Annahme von Wissenschaftlern hat jetzt eine Studie italienischer Forscher bestätigt. Sie untersuchten in Norditalien, vor allem in der Lombardei, 540 Hunde und 277 Katzen. Die Tiere lebten in Haushalten mit Coronapatienten oder in besonders stark von Corona betroffenen Gebieten. 3,4 Prozent der Hunde und 3,9 Prozent der Katzen hatten Antikörper gegen das Virus gebildet.

Die Ergebnisse sind nach den Worten des Präsidenten des Friedrich-Loeffler-Instituts Greifswald, Thomas ­Mettenleiter, nicht überraschend. Die Studie bestätige die bisherige Einschätzung des FLI, dass Hunde oder Katzen bisher keine Rolle bei der Verbreitung des Sars-CoV-2-Virus spielen. Lediglich in einer Nerzfarm in den Niederlanden sei es vielleicht umgekehrt gewesen. Aber auch dort sei der erste Eintrag in die Farm durch Menschen geschehen.

Der Kontakt gesunder Menschen zu Haustieren muss nicht eingeschränkt werden. Infizierte Menschen sollten den Kontakt zu Haustieren meiden. Auch wenn sich Haustiere infizieren, ­bedeutet das laut FLI nicht automatisch, dass sich das Virus in den Tieren vermehren kann. Dafür, dass Tiere an einer Corona-Infektion sterben, gibt es Mettenleiter zufolge keinen Nachweis.

(dpa)