Mehr Personal für Pflegeheime

Verbände kritisieren Spahns Plan, mit Hilfskräften aufzustocken

Von Barbara Dribbusch

Durch ein neues „Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege“ sollen 20.000 zusätzliche Hilfskräfte in Pflegeheimen beschäftigt werden. Doch ein Berufsverband und die Wohlfahrtsverbände bemängeln die Qualifikationskriterien.

„Mit der Einstellung von 20.000 Hilfskräften ohne qualifizierte Ausbildung wird die äußerst angespannte Situation in der stationären Langzeitpflege nicht gelöst“, erklärte Christel Bienstein, die Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK). Je mehr Hilfskräfte eingesetzt würden, desto höher sei der „Bedarf an Anleitung und Steuerung“ durch „qualifizierte Pflegefachpersonen“.

Der Referentenentwurf des Gesetzes sieht vor, dass Heime, die eine zusätzliche Pflegehilfskraft ohne abgeschlossene Helferausbildung beschäftigen, sicherstellen müssen, dass diese Kraft innerhalb von zwei Jahren „eine Qualifizierungsmaßnahme erfolgreich durchläuft“. Es sei „unklar, welches Qualifikationsniveau genau diese nachzuqualifizierenden Pflegeassistenzkräfte erreichen müssen“, bemängelte Heike Prestin, Referatsleiterin bei der Diakonie Deutschland. Die Ausbildung zur Pflegehilfskraft müsse „bundeseinheitlich“ geregelt werden.

Positiv an dem Referentenentwurf aus dem Hause von Jens Spahn sehen die Verbände jedoch, dass die zusätzlichen Stellen für Hilfskräfte nicht über höhere Eigenanteile der BewohnerInnen finanziert werden sollen. Ein Bündnis aus Verbänden und Gewerkschaften fordert in einem gemeinsamen Forderungskatalog, höhere Personalkosten aus Steuermitteln zu finanzieren.

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