Feuerwache auf Feuerstellen

In der Uniwildnis sind die ältesten Siedlungsspuren Bremens entdeckt worden: Schon vor 10.000 Jahren bosselten dort am Rande einer Düne Steinzeitmenschen regelmäßig an ihren Feuersteinartefakten

Am Rande der Baustelle für die neue Feuerwache Nord-Ost haben Archäologen Bremens bisher älteste Siedlungsüberreste entdeckt: Es handelt sich laut Dieter Bischop von der Landesarchäologie um 13 Feuerstellen und Werkplätze für die Herstellung von Feuersteinartefakten aus dem Mesolithikum.

Die Anlage ist vorläufig auf die Periode zwischen 8000 und 9000 vor unserer Zeitrechnung datiert worden. Eine exaktere Bestimmung mit Radio-karbonmethode wird nun im Labor durchgeführt. Am gestrigen Mittwoch wurde der Fund der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Mesolithikum, also der mittleren Steinzeit, waren die Menschen nicht sesshaft, suchten aber bestimmte Rastplätze immer wieder auf. Die Fundstellen hätten einen unvergleichbaren Charakter. Sie gehörten zu den besten, die es aus dieser Zeitepoche gebe, so Bischop. „Das ist für uns schon extrem wertvoll.“ Bisher hat man dort 5.000 Feuersteinartefakte sichergestellt.

Im Januar hatte Immobilien Bremen mit der Rodung des für die Feuerwache vorgesehenen Geländes am Hochschulring begonnen. Weil dort schon früher prähistorische Funde gemacht wurden, wurde die Maßnahme archäologisch überwacht. Beim für den Bau notwendigen Bodenaustausch waren dann Erdverfärbungen bemerkt worden, die auf frühere Siedlungstätigkeit hindeuten. Die Grabungen in der Uniwildnis hätten aber alle Erwartungen übertroffen, hieß es. Die Stelle am Rand eines Dünenzuges habe parallel zu einem heute längst verlandeten Fluss gelegen – ideal für Jagd und Fischfang. (taz mit dpa)