Hurra,
hurra,
das Aluminium ist wieder da!

Shirley MacLaine und Pat Boone hätten 1957 ein Deo mit Aluminiumchlorid benutzen können. Gibt es seit den 1940ern Foto: Everett Collection/imago

Sommer ist die Zeit, in der man normalerweise nicht nass wird, weil es regnet, sondern weil man schwitzt. Schwitzen ist eines dieser „vielleicht letzten Tabus“. Oder haben Sie schon mal einen Fremden darauf angesprochen, dass er riecht oder ihm einfach freundlich ein Deo angeboten? Man macht das nicht, obwohl so mancher Schweißgeruch einem übergriffiger erscheint, als es eine freundliche Geste des Deohinhaltens vielleicht wäre. Schließlich gilt es ja auch als höflich, Leuten mit anderen Gebrechen als Schweißstinke ungefragt zu helfen: den Sitzplatz einer Steheingeschränkten anbieten oder Taschentücher jemandem, der seine Nase nicht unter Kontrolle hat.

Künftig wird es sogar wieder unbedenklicher sein, jemandem ein hochwirksames Alu-Deo hinzuhalten. Das Berliner Institut für Risikobewertung hat nämlich diese Woche festgestellt, dass die Aluminiumsalze, die mit dem Schweiß eine Verklumpung eingehen und auf diese Weise die Schweißporen verstopfen, weniger gefährlich sind als gedacht. Im Vergleich zu den Mengen an Aluminium, die über die Nahrung aufgenommen würden, nehme der menschliche Körper fast kein Aluminium über die Haut auf, sagen die Risikobewerter.

Es wäre doch gut, wenn die Frage: „Wollen Sie ein Alusalz?“, künftig so normal werden würde wie „Wollen Sie sich ­setzen?“ Doris Akrap