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Klimatist:innen gesucht

Der Engagementpreis der taz Panter Stiftung ist endlich wieder zurück und wir suchen Menschen und Initiativen, die sich für die Eindämmung der Klimakrise stark machen – originell, überzeugend, wirksam

Kein Klimaschutz ohne klare Botschaften Foto: imago images/IPON

von Gerd Rosenkranz

Gefühlt verdammt lang her: Im Jahr 2019 hat die taz Panter Stiftung nach 14 Jahren und schweren Herzens darauf verzichtet, Held*innen des Alltags mit dem Panter Preis zu ehren. Stattdessen hat sie sich eine Denkpause verordnet. Zu keinem Zeitpunkt stand die der Preisverleihung zugrunde liegende Idee zur Disposition, mit der die gemeinnützige taz Panter Stiftung herausragende Beispiele zivilgesellschaftlichen Engagements mit einem Preis würdigen wollte.

Schon immer war der taz Panter Preis ein Signal zur wertschätzenden Unterstützung besonderer Projekte, Initiativen und engagierter Persönlichkeiten, und so sollte es bleiben. Anliegen der taz-Stiftung war es jedoch auch, die Konzeption des Panter Preises an veränderte Zeiten anzupassen und dabei auch auf die Zeitläufte flexibel reagieren zu können.

Die gute Nachricht des Jahres 2020 lautet: Die Denkpause endet jetzt. In diesem Jahr wird es wieder einen taz Panter Preis geben. Er knüpft an die gute Tradition an, die seit dem Start im Jahr 2005 entstanden ist – und verfolgt doch ein verändertes Konzept.

In Zukunft soll der taz Panter Preis seinen Fokus immer auf das Thema richten, das die Öffentlichkeit, insbesondere die engagierte Zivilgesellschaft im jeweiligen Jahr in besonderer Weise umgetrieben hat. Im Zentrum sehen wir nicht die kurz­lebigen Hypes auf der nach oben offenen Erregungsskala, sondern Themen mit absehbarer gesellschaftlicher Tiefen- und Fernwirkung. Zum Zeitpunkt der Entscheidung Anfang dieses Jahres gab es darüber keine lange Debatte: Wenig überraschend sollte sich der neue taz Panter Preis im Premierenjahr 2020 dem Thema Klimakrise widmen.

Um ehrlich zu sein: Der Höhepunkt der Coronapandemie, die verstörenden Bilder aus Italien und Spanien, die zeitweise beängstigende Unsicherheit darüber, wie diese globale Herausforderung sich auch hierzulande entwickeln könnte, hat die Entscheidung noch einmal kurzfristig ins Wanken gebracht.

Inzwischen sind wir sicher: Die Klimakrise bleibt trotz der Pandemie die Dauerherausforderung des 21. Jahrhunderts. Denn Klimaschutz wird nicht „wegen Paris“ zum Selbstläufer. Das erweist sich jeden Tag aufs Neue, aller öffentlich beschworenen Umkehrrhetorik aus Politik und Wirtschaft zum Trotz.

Gesucht werden deshalb noch bis zum 30. August 2020 Klima­tist:in­nen: Einzelpersonen, zivilgesellschaftliche Initiativen, Projekte oder Start-ups, die sich in besonders wirksamer, origineller und überzeugender Weise der Eindämmung der Klimakrise sowie einer naturverträglichen Energiewende widmen und dabei den Schutz der biologischen Mitwelt im Blick behalten.

Wir wissen heute nicht, ob wir in einer auf Wachstum ausgerichteten Welt mit bald acht Milliarden Menschen noch die Freiheit haben, uns zwischen einer Rückkehr zu einer umfassend naturverträglichen Lebensweise, die die Existenz planetarer Grenzen anerkennt, und technologiebasierten Strategien gegen die Klimakrise entscheiden können. Sehr wahrscheinlich brauchen wir beides. Ganz sicher brauchen wir aber so viele potenzielle Preisträger des taz Panter Preises Klima 2020 wie irgend möglich. Deshalb sollen die zu ehrenden Projekte, Initiativen und Persönlichkeiten auch beispielgebend sein für möglichst viele Nachahmer.

Der taz Panter Preis Klima wird am 14. November 2020 im taz Neubau in Berlin feierlich verliehen. Als Stream im Internet übertragen, wird er hoffentlich von einem noch größeren Publikum verfolgt als die Gala­veranstaltungen seit 2005. Und das ist noch nicht alles. Zur Premie­re des neuen taz Panter Preises am 14. November gibt es ein Sahnehäubchen. Neben den beiden eingeführten Preisen, dem der Jury und dem des Publikums, gibt es erstmals einen dritten Preis, mit dem speziell Initia­tiven oder Persönlichkeiten geehrt werden sollen, die sich im Bereich Klima und Gesundheit engagieren.

Gerd Rosenkranz, Mitglied im Kuratorium der taz Panter Stiftung, war von 1988 bis 1992 taz-Redakteur und später Umweltredakteur u. a. für SZ und FR. Bis zu seinem Ruhestand war er Leiter Grundsatzfragen bei „Agora Energiewende“.

Alles Infos und Bewerbung zum taz Panter Preis 2020: taz.de/panter