Corona und Klimawandel in Uganda: Den Rest gegeben

Überflutungen, Heuschrecken – jetzt bedroht auch noch Covid-19 das Uganda. Das Land leidet besonders unter den Folgen des Klimawandels.

Ein Mann paddelt nach einer Überflutung seines Dorfes im Viktoriasee

Klimawandel am Viktoriasee. Immer wieder sterben Menschen bei Hochwassern. Foto: Thomas Mukoya/reuters

Wüstenheuschrecken, Überflutungen und Covid-19: Uganda erlebt gerade verschiedenste Krisen gleichzeitig. Die Pandemie hat dem ostafrikanischen Land den Rest gegeben. Wegen der vielen Probleme konnte der Staat nicht so schnell reagieren, wie es nötig gewesen wäre. Die Situation ist erdrückend.

Zwar gibt es erst gut 800 bestätigte Infektionen, aber Tausende Menschen leiden unter den Folgen der Ausgangssperre: Sie müssen hungern oder sind zumindest unterernährt. Um zu helfen, starteten Jugendliche von Fridays for Future Uganda ein Notfallprogramm. Sie bringen schutzbedürftigen Personen wie Flut­opfern, Kindern und Menschen mit Behinderungen Lebensmittelpakete.

Dass das bei Weitem nicht reicht, hat mit den anderen Herausforderungen zu tun. Der Victoriasee im Süden Ugandas hat aufgrund starker Regenfälle derzeit einen höheren Wasserstand als je zuvor. In den rund 50 Dörfern um den See haben die Überflutungen viele Menschen vertrieben, viele kamen um. Auch im Westen des Landes mussten bis jetzt über 200.000 Menschen wegen Überschwemmungen fliehen.

Diese Umweltkatastrophen sind ebenso mit dem Klimawandel verbunden wie die jüngste Invasion von Heuschrecken, die sich am besten in feuchtwarmem Boden vermehren, wie er nach Stark­regen und Fluten entsteht.

Schwaches Gesundheitssystem

Klimaschutz ist deshalb dringend nötig. Funktionieren kann der Kampf gegen den Klimawandel aber nur, wenn wir uns gegenseitig unterstützen und Ressourcen austauschen. Ugandas öffentliches Gesundheitssystem ist schwach. Der Druck des globalen Nordens auf den Süden verschärft die Notlage. Inzwischen können wir mit dem Wort „Klimakrise“ zwar etwas anfangen, doch das reicht nicht. Die Krise wird jeden Tag durch Gier und Untätigkeit weiter geschürt. Darüber schweigen ist Gewalt!

Hilda Flavia Nakabuye aus der ugandischen Hauptstadt Kampala ist Bürgerrechtlerin. Sie gilt als eine der führenden Persönlichkeiten der Umweltbewegung in Afrika.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Klima-Aktivist*innen übernehmen die taz: Am 25. September erscheint eine taz. die klimazeitung – geschrieben und konzipiert von Aktivist*innen. Sie schreiben, was die Klimakrise mit Rassismus gemeinsam hat und entwickeln konkrete Utopien. Alle Texte dazu finden Sie online in unserem Schwerpunkt Klimagerechtigkeit.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Erderwärmung bedroht uns alle. Die taz berichtet daher noch intensiver über die Klimakrise. Alle Texte zum Thema finden Sie unter taz.de/klimawandel.

Zudem bieten wir Ihnen das aktivistische Klima-Abo: Lesen Sie 10 Wochen die taz für nur 10 Euro. Davon geht 1 Euro als Spende an das Mangroven & Bienen Projekt in Nhangau/Mosambik.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.