geflüchtete
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Noch immer viel zu viele

Mehr als 30.000 Geflüchtete sitzen auf den griechischen Inseln fest. Auf dem Festland droht die Obdachlosigkeit

Von Eva Oer

In ganz Griechenland leben nach den letzten veröffentlichten Zahlen des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen (UNCHR) vom Mai etwa 121.500 Flüchtlinge und Migranten. Davon befanden sich zu diesem Zeitpunkt 84.500 auf dem Festland, 37.000 auf den griechischen Inseln.

Mittlerweile bringt Griechenlands Regierung immer mehr Geflüchtete aufs Festland, um die Lager zu entlasten. Aktuell geht man von 32.500 Menschen aus, was immer noch viel zu viele sind für die Strukturen auf Chios, Samos, Lesbos, Leros und Kos. Die Lager sind nicht einmal für ein Drittel der Bewohner*innen ausgelegt.

Auf dem Festland erwarten die Menschen neue existenzielle Probleme. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtet, dass Flüchtlinge und Migranten auf dem Festland „gezielt in die Obdachlosigkeit gedrängt werden und zudem von finanzieller Unterstützung abgeschnitten werden“. Obwohl Athen im Februar Mittel von der EU erhalten habe, um die Unterbringungen auf dem Festland zu erweitern, sei bisher noch nichts geschehen.

Unter den Migranten in Griechenland waren nach Angaben der EU-Kommission Mitte Juni fast 4.800 unbegleitete Kinder und Jugendliche. Die meisten von ihnen kamen demnach aus Afghanistan, Pakistan und Syrien. Rund 10 Prozent seien Kinder unter 14 Jahren, 70 Prozent sind im Alter von 16 bis 18 Jahren, so die EU-Kommission. Mit 90 Prozent sei der Großteil der unbegleiteten Minderjährigen Jungen.