Die Wochenvorschau für Berlin: Leichten Herzens ins Sommerloch

Die erste volle Ferienwoche bricht an in Berlin, was tun? Erstmal wird Corona-Bilanz gezogen. Und dann kann man tatsächlich wieder ins Kino gehen!

Die Kinos machen wieder auf – wo man Platz nehmen darf, markiert im Delphi Lux ein Zettel Foto: picture alliance/Sven Braun/dpa

BERLIN taz | Nun geht es in die Vollen: Die erste volle Sommerferienwoche in Berlin bricht an, und damit steuern wir auch schon volle Kraft voraus – ins Sommerloch. Aber halt, bevor der Nachrichtenstrom versiegt wie das bisschen sonntägliche Regenwasser auf den staubigen Erdvierecken der ewig dürstenden Berliner Straßenbäume, kommt gleich am Montag in einer Sondersitzung noch mal der Gesundheitsausschuss zusammen für eine Corona-Bilanz.

Wie die wohl ausfallen wird? Wahrscheinlich ähnlich unentschieden wie die Corona-Ampel, das Frühwarnsystem des Senats, das mitunter etwas erratisch hin- und herzuschalten scheint zwischen Grün und Gelb und Rot. Aktuell, check Samstagabend, liegt der 7-Tage-Reproduktionswert jedenfalls mal wieder beruhigend niedrig bei 0,86 – alles über 1 ist blöd, die Woche davor war das so. Aber warum?

Vielleicht muss man aber auch gar nicht immer alles verstehen. Manchmal muss man einfach nur müssen. Zum Beispiel in Bus, Tram und Bahn eine Maske aufsetzen. Seit Samstag wird fehlende Maskendisziplin mit einem Bußgeld geahndet, am Montag will die Polizei erzählen, wie viele Verstöße die BeamtInnen bei ihren „Stichproben“-Kontrollen am Wochenende zu Protokoll gegeben haben.

Kontrolle, „Stichprobe“, Berliner ÖPNV? Hmm, eine Prognose: So viele werden es nicht sein. Aber mal ehrlich: Dass die Berliner Polizei allein schon mangels Personal nicht omnipräsent sein kann in Bus und Bahn, ist vielleicht nicht gesund (Corona-Ampel?!), aber zugleich auch ganz beruhigend.

Leichter ums Herz darf einem angesichts dieser Nachricht werden: Die Kinos machen wieder auf! Die Freiluftvariante der Filmtheater zeigen ja schon seit einigen Wochen wieder Filme, ab Mittwoch darf man auch mit Dach überm Kopf wieder auf Leinwände schauen, zum Beispiel Christian Petzolds neuen, irgendwie auch Berlin-Film „Undine.“ Viele Kinos, etwa die Yorck-Gruppe und auch der Zoo-Palast, laden ab Donnerstag wieder zu Vorstellungen.

Glücklich, wer nach der Filmvorstellung eine bezahlbare Wohnung hat, in die er oder sie zurückkehren kann. Um die Wohnkostenentwicklung und um „massive Zielkonflikte zwischen Anspruch und Wirklichkeit von politischen Vorhaben und Vorgaben“ geht es am Donnerstag auch in der jährlichen Pressekonferenz der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen.

Kontrolle, „Stichprobe“, Berliner ÖPNV? Hmm, eine Prognose: So viele Ordnungswidrigkeiten werden da nicht im Polizeiprotokoll stehen

Was das Enteignungsvolksbegehren angeht, kann man den Redebedarf, was „Anspruch und Wirklichkeit“ von Vorhaben und Vorgaben angeht, da wirklich nur unterstützen – die Innenverwaltung hat letzte Woche wieder mal Gesprächsbedarf bei der Initiative Deutsche Wohnen und Co. enteignen angemeldet, obwohl schon alles in trockenen Tüchern schien.

Hoffentlich auch schon fix ist Ihr Urlaub – und wenn Sie schlau sein wollen und sich nicht mit den Nachbarn an den Ostseestrand quetschen möchten, lesen Sie doch ab Dienstag aufmerksam unsere Sommerserie über Urlauben wie ein Profi in der eigenen Stadt: Da brauchen Sie oft nur ein BVG-Ticket, und – schwupps! – schon sind Sie zum Beispiel auf der Fähre F11, die vom Plänterwald rüber zum Wilhelmstrand schippert. Schön da! Ach ja: bloß nicht die Maske vergessen.

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