„Ort für Trauer und Empörung“

Braunschweigs Bündnis gegen Rechts ruft auf zu antirassistischer Demo

In Braunschweig wollen am heutigen Freitag erneut Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt auf die Straße gehen. „Wir wollen unsere Solidarität mit den Opfern rassistischer Polizeigewalt in den USA sichtbar machen und wir wollen der Trauer und der Empörung einen Ort geben“, sagte Sebastian Wertmüller, Geschäftsführer der dortigen Gewerkschaft Ver.di namens des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts. Mit der Demonstration wolle das Bündnis zudem die „zaghafte öffentliche Debatte“ über Rassismus in den Institutionen, Racial Profiling und fehlende Beschwerdestellen in Deutschland befördern.

Anlass für die Demonstration (16 Uhr, Schlossplatz) ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines Polizeieinsatzes am 25. Mai. Der Vorfall in der Stadt Minneapolis löste heftige Proteste in den USA und vielerorts auf der Welt aus. Auch in Niedersachsen hatten am vergangenen Wochenende mehr als zehntausend Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert.

Viele hätten darüber nachgedacht, wie es mit Rassismus auch in Deutschland aussehe, so Wertmüller. Es sei ein gutes Zeichen, dass sich Menschen weltweit empörten. Dies zeige die Verbundenheit und Solidarität jenseits nationaler Grenzen und jenseits von Sprache, Religion, Hautfarbe oder anderer Zuordnungen.

Das Bündnis gegen Rechts wies darauf hin, dass der Infektionsschutz bei der heutigen Kundgebung ernst genommen werde. So sei der Schlossplatz als Veranstaltungsort gewählt worden, um Abstandsregelungen einhalten zu können. Zudem werde den Teilnehmern empfohlen, eine Gesichtsmaske zu tragen. (epd/taz)

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