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: Vorgeschmack auf Klimataz

Als wir Anfang des Jahres unseren Aufruf an die Klima­bewegung starteten, sah die Welt noch anders aus: Die Weltklimakonferenz in Madrid und der wenig ambitionierte Kohleausstiegsplan der Bundesregierung hatten enttäuscht. Zugleich brannte halb Australien. Aber Davos gebärdete sich plötzlich grün, bei Siemens überlegte man, wie man Aktivist!nnen öffentlichkeitswirksam einbinden könnte. Kurz: Die Klimakrise war ein Riesenthema.

Wir fragten uns: Was würde die Bewegung machen, wenn sie die Produktionsmittel in die Hand bekäme? Zumindest die unsrigen, so beschlossen wir, könnte sie gerne haben. Wir luden Aktivist!nnen aus den verschiedensten Gruppen ein, unter dem Motto „Wenn ich Klimakönigin wäre“ die taz für einen Tag auf allen Kanälen zu übernehmen. Dann kam Corona, und wir verschoben das Projekt.

Inzwischen ist klar, dass eine physische Übernahme der taz so schnell nicht stattfinden kann. Weil die Klimakrise darauf aber keine Rücksicht nimmt, improvisieren wir: Klimaaktivist!nnen von Fridays for Future, Ende Gelände, XR, aus Gewerkschaften, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen diskutieren nun in unseren virtuellen Strukturen und bereiten aus dem Homeoffice eine große Übernahme für den Herbst vor.

Als Vorgeschmack gestalten sie in der Freitagsausgabe schon mal 4 Seiten. Dort schreiben sie, was die Klimakrise mit Rassismus teilt und was sie mit der Pandemie gemeinsam hat. Sie entwickeln konkrete Utopien und starke Forderungen. Und wir? Hören einfach mal nur zu.

Beate Willms