Heuschrecken vernichten Ernte

Riesige Heuschreckenschwärme haben Feldfrüchte im Herzen Indiens vernichtet – eine Region, die ohnehin schwer von den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie betroffen ist. Besonders schlimm ist die Lage im Staat Rajasthan. Dort sind die Wüstenheuschrecken bereits seit April aktiv. Inzwischen treten sie aber auch in Gegenden auf, an denen sie zuvor nicht gesichtet wurden, wie etwa in den Staaten Punjab, Madhya Pradesh und Gujarat. Nach Schätzungen der Behörden waren die Insekten auf Agrarflächen in einer Größe von 50.000 Hektar in sieben Staaten aktiv. Die Behörden setzen Pestizide und Drohnen ein, um die Plage einzudämmen. „Die Lage ist alarmierend“, sagte KL Gurjar, ein führender Mitarbeiter der indischen Organisation zur Warnung vor Heuschrecken. Noch stärker besorgt sei er über ihre Brut. Sie könne für die Agrarflächen verheerend sein. Gurjar sagte, solch große Schwärme seien in Indien seit 1993 nicht gesichtet worden, und die Zahl der Insekten könne noch drastisch zunehmen, bevor trockeneres Wetter ihre Verbreitung eindämmt. Höhere Temperaturen als normal hätten zu ihrer schnelleren Verbreitung beigetragen. Heuschrecken­schwärme haben in diesem Jahr bereits große Schäden auf Feldern und Weiden in Afrika angerichtet. Experten zufolge kommt der Schwarm in Indien vom Horn von Afrika und hat sich im benachbarten Pakistan bereits vermehrt. (ap)