unterm strich
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Die historische Rekonstruktion der Kuppel auf dem Berliner Stadtschloss soll voraussichtlich noch im Mai abgeschlossen sein. Abhängig von den Windverhältnissen soll die Montage der Laterne und des Kreuzes noch vor Pfingsten erfolgen, bestätigte ein Sprecher der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss epd auf Anfrage.

Fragwürdig bis lächerlich ist das Kreuz ohnehin über dem Humboldt Forum, das behauptet, ein Ort der globalen Diversität zu sein. Der Clou aber, von dem man bislang nichts wusste, ist ein in den vergangenen Tagen darunter angebrachtes Schriftband mit goldgelben Buchstaben auf blauem Untergrund, das besagt: „Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“

Angeblich verlangt es die getreue Schlossrekonstruktion, dass dieser Unsinn, der vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) stammt, an die Wand muss. Ist das wirklich so? Jens Bisky in der SZ beobachtet etwas anderes und konstatiert, dass „jene symbolisch bedeutsamen Bauteile besonders sorgfältig rekonstruiert wurden, die, um eine königliche Formulierung zu variieren, den Ludergeruch der Reaktion verströmen“.