Ein harter Sanierer

Mit dem designierten neuen DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche hat sich der Vorstand für einen Manager entschieden, der sich vor allem als harter Sanierer einen Namen gemacht hat.

Der 52-Jährige stieg 1976 bei Daimler-Benz ein. Nachdem er dort in der Forschung und im Geländefahrzeugsektor gearbeitet hatte, ging er 1987 nach Südamerika und wurde Mitglied der Geschäftsleitung bei Mercedes-Benz do Brasil. Zwei Jahre später wurde er Präsident von Mercedes-Benz in Argentinien. Seine Sanierungsmethoden stellte er dann 1991 als Chef des nordamerikanischen Lkw-Herstellers Freightliner erstmals unter Beweis. Indem er rund 25 Prozent der Arbeitsplätze abbaute, führte er den Konzern aus den roten Zahlen. 1992 rückte Zetsche in den Vorstand der Mercedes-Benz AG auf. Nach der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler im November 1998 wurde er in den Vorstand berufen.

Als die Probleme bei Chrysler immer größer wurden, musste der damalige Chef James Holden im Herbst 2000 seinen Posten räumen. Zetsche wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Er baute binnen drei Jahren rund 25.000 der 128.000 Arbeitsplätze bei Chrysler ab und führte harte Preisverhandlungen mit den Zulieferern. Diesen Erfolg verdankte er auch dem heutigen VW-Markenvorstand Wolfgang Bernhard, der kurz vor seinem Amtsantritt als Mercedes-Chef vor knapp einem Jahr aus dem Konzern geworfen wurde. Da Zetsche dies öffentlich kritisierte, galt er nicht als Favorit für die Schrempp-Nachfolge. Außerdem gab es Spannungen mit Schrempp, weil Zetsche das Engagement beim japanischen Autobauer Mitsubishi sehr deutlich kritisiert hatte. Schließlich musste sich Schrempp damals dem Druck aus den Reihen des Vorstands beugen und den Ausstieg bei Mitsubishi verkünden. FABIAN KRÖGER