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Jetzt ist auch das Berliner Festival „Tanz im August“ abgesagt. Annemie Vanackere, Intendantin des Hebbel am Ufer, und Virve Sutinen, künstlerische Leiterin des Festivals, haben sich dazu entschlossen, weil Reisen internationaler Künstler*innen nicht planbar sind, Probenmöglichkeiten eingeschränkt und Großveranstaltungen bis 31. August verboten sind.

Wie es mit der Kultur weitergeht, haben die Kulturminister beraten. Ein sechsseitiges Konzeptpapier nennt einige Eckpunkte. Zur Begrenzung von Besucherzahlen sollen etwa in Theatern Sitzplätze und ganze Sitzreihen ausgelassen werden, auch wenn es dadurch große Einnahmeverluste gibt. Zum Schutz künstlerischer Akteure sind unterschiedliche Regelungen für Darsteller auf der Bühne notwendig. Für die Kinos wollen die Länder die Wiederöffnung zeitlich abstimmen.

Zur finanziellen Stützung der Kultur setzt Kulturstaatsministerin Monika Grütters auf ein „Rettungs- und Zukunftspaket“ des Bundes. Damit sollten große Härten abgemildert werden, die durch die Coronapandemie bei kulturellen Einrichtungen entstanden seien. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte angekündigt, Kulturschaffende sollten Teil des Konjunkturprogramms werden. Nach einem Bericht des Spiegels sollen die Hilfen im Vergleich zu anderen Bereichen gering ausfallen, nicht einmal einen „mittleren einstelligen Milliardenbetrag erreichen“, hieß es unter Berufung auf das Finanzministerium. Aus Kreisen der Länder war ein Programm von 2 Milliarden Euro von Bund und Ländern ins Gespräch gebracht worden.