heute in hamburg
: „Man sollte sich politisch engagieren“

Diskussionsrunde mit Jim Anton, Luisa Neubauer und Roda Verheyen zum Thema: „Wer hat Macht über die Zukunft“, im Rahmen der Reihe „Transgeneratoren“, 18–19.30 Uhr auf https://www.fundus-theater.de/transgeneratoren

Interview Nathalie Haut

taz: Jim, haben sich die älteren Generationen bisher zu wenig für das Klima eingesetzt?

Jim Ismael Anton: Ja. Allerdings ist es schwierig, von der ganzen Generationen zu sprechen, weil es natürlich nicht auf jeden einzelnen Menschen zutrifft, aber insgesamt würde ich sagen: Ja!

Was könnte die ältere Generation jetzt tun?

Man muss sagen, dass die älteren Generationen, die langfristig nicht so sehr von der Klimakrise betroffen sind, in den Machtpositionen sind. Sie können wählen oder sind selbst Politiker*innen. Kinder und Jugendliche können und sind das eben nicht. Die älteren Generationen können mithilfe der Demokratie gegen die Klimakrise ankämpfen.

In der Gesprächsrunde heute Abend sind immerhin zwei Generationen vertreten. Wie kam das zustande?

Ich bin selbst bei „Fridays for Future“ und fand Luisa Neubauer immer schon toll. Das Fundus-Theater hat mich eingeladen, Gäste für eine Diskussion zu benennen, und ich wollte dabei gerne grob die Generationen abdecken. Die Anwältin Roda Verheyen kommt für die ältere Generation, Luisa Neubauer als junge Erwachsene und ich als Stellvertreter für Kinder und Jugendliche.

Wie wichtig ist eine Solidarisierung der Generationen in Krisen?

Ich denke, eine Solidarisierung ist superwichtig, weil es sonst einfach nicht funktionieren kann. In einer Krise wie jetzt, ist meistens eine Gruppe die Risikogruppe. Die anderen Gruppen müssen dann dieser Risikogruppe helfen, das heißt, ohne eine Solidarisierung kann man Krisen eigentlich gar nicht effektiv bekämpfen.

Foto: privat

Jim Ismael Anton, 13, ist Schüler und engagiert sich für „Fridays for Future“.

Welche Auswirkung hat die Coronapandemie auf die Klimaproteste?

Seit Beginn der Pandemie veranstalten wir keine großen Streiks und Massenaktionen mehr mit Fridays for Future, weil es einfach nicht möglich ist. Am Anfang war Streiken noch erlaubt und wir haben es nicht gemacht, und dann wurde es ja sogar richtig verboten. Das hat die Proteste ziemlich ausgebremst und das ist ein Problem.

Wie kann man klimafreundlicher leben?

Man kann wirklich alle möglichen Dinge tun, um klimafreundlicher zu leben. Ich zum Beispiel bin Vegetarier und fliege nicht mehr, aber um wirklich klimafreundlich zu leben, sollte man sich politisch engagieren, weil die Politik den größten Einfluss hat. Es gibt Petitionen, jede Unterschrift hilft.