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: 25 Jahre LMd: Wie alles anfing

„Es gibt einen Trend zum MacJournalismus, zum schnell konsumierbaren Info-Häppchen. Wir gehen davon aus, dass diese generelle Tendenz zur Verflachung ein Bedürfnis nach mehr Analyse, mehr Hintergrundwissen, mehr Tiefgang erzeugt. Deshalb legen wir ab heute monatlich einmal der aktuellen Tagesausgabe der taz eine deutsche Ausgabe von Le Monde diplomatique bei.“

Diese Sätze standen vor 25 Jahren, am 12. Mai 1995, auf der Titelseite der taz. 300 Ausgaben sind seither erschienen. Das Projekt wurde – publizistisch wie auch wirtschaftlich – ein Erfolg. Von der Existenz des französischen Monatsblatts Le Monde diplomatique wusste vor 25 Jahren nur eine Minderheit der taz-RedakteurInnen, regelmäßig gelesen haben es allerhöchstens drei. Allein schon der Titel schreckte ab. Mit Diplomatie hatte man in der taz nichts am Hut. Man wollte Tacheles reden. Und dann diese Bleiwüste, dieses altertümliche Outfit! Wie aber kam sie dann dazu?

Zu einer Sitzung des taz-Vorstands, dem ich damals angehörte, brachte ich am 21. Januar 1995, gerade aus Rom kommend, eine Ausgabe der linken Tageszeitung il manifesto mit. Ihr beigelegt war eine italienische Ausgabe von Le Monde diplomatique. Karl-Heinz Ruch, geschäftsführendes Mitglied des Vorstands und faktischer Verleger der taz, zögerte nur wenige Sekunden. „Das könnten wir doch auch machen!“ Thomas Schmid

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