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Millionen Italiener gehen wieder arbeiten

Italien hat nach zwei Monaten strikter Kontaktsperren mit der Lockerung von Corona-Auflagen begonnen. Etwa 4,5 Millionen Menschen nahmen am Montag die Arbeit wieder auf. Die Regierung geht dabei schrittweise vor und erlaubt Fabriken, zunächst die wichtigsten Produktionszweige wieder anlaufen zu lassen. Auch Parks wurden geöffnet, die Abstandsregeln bleiben jedoch weiter in Kraft. Ebenso sind die meisten Geschäfte bis Mitte Mai geschlossen. Für Schulen, Kinos und Theater gibt es noch keinen Öffnungstermin. In Italien sind fast 29.000 Menschen im Zusammenhang mit einer Virusinfektion gestorben, nur in den USA sind es mehr. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen und Toten zwar zurückgegangen, aber langsamer als die Regierung gehofft hatte. Die Öffnung soll jetzt von deutlich ausgeweiteten Tests begleitet werden. (rtr)

Kritik an Lockerungen in Frankreich

Eine Woche vor den geplanten Lockerungen der Coronavirusbeschränkungen in Frankreich wird Kritik an den Vorgaben der Regierung laut. Vor allem die Einhaltung eines Mindestabstands zwischen Fahrgästen in den öffentlichen Verkehrsmitteln sei nur schwer einhalt- und kontrollierbar, warnten mehrere Transportmittelbetreiber und die französische Staatsbahn SNCF in einem Brief an Premierminister Édouard Philippe, wie Le Parisien am Montag berichtete. Sie forderten die Unterstützung von Sicherheitskräften, um Anzahl und Bewegungen der Fahrgäste regulieren zu können. Gemeinsam mit mehr als 300 weiteren Kolleginnen und -kollegen forderte die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, eine Verschiebung der Wiederaufnahme des Schulunterrichts. Der Zeitplan sei „in den meisten unserer Gemeinden unhaltbar und unrealistisch“. (dpa)

In Russland steigen die Infektionszahlen stark an

Wegen der dramatisch steigenden Zahl von Corona-Infizierten in Russland baut die Hauptstadt Moskau weitere provisorische Krankenhäuser. Eine Notklinik mit 4.000 Betten werde auf dem riesigen Ausstellungsgelände WDNCh entstehen, sagte Moskaus Vizebürgermeisters Petr Birjukow am Montag der Staatsagentur Tass zufolge. Birjukow zufolge bereitet die Millionenstadt derzeit an 44 Stellen neue provisorische Kliniken mit insgesamt 10.000 Betten vor. In Russland schnellt die Zahl der Infektionen seit Tagen in die Höhe. Am Montag meldeten die Behörden 10.581 neue Fälle innerhalb eines Tages – dieser Wert liegt knapp unter dem bisherigen Höchststand vom Sonntag. In Russland gilt eine Ausgangssperre, aber kein Kontaktverbot. Gesundheitsminister Michail Muraschko beklagte, dass der Konsum von Alkohol in der Zeit der Ausgangssperre um zwei bis drei Prozent gestiegen sei. „Alkohol ist überhaupt keine Hilfe bei der Behandlung von Virusinfektionen.“ (dpa)