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Füreinander da

„Morgen bin ich beim Specht zu Besuch. Heute macht er Krawall und Remmidemmi. Liebe Grüße und schönen 1. Mai …“ Die Nachrichten in unserem taz-internen Chat, hier unter dem hochoffiziell klingenden Namen „Christian Specht Einsatzgruppe“, sind nicht selten ein Quell von Humor und Zeichen des famos funktionierenden Füreinanderdaseins in der taz. Warum die Specht-Einsatzgruppe? Nun, taz-Urgestein und Hauskolumnist Christian Specht, Behinderten­aktivist, genialischer Zeichner und Inhaber eines bunt bestückten Schreibtisches an der Westseite des taz-Konferenzraums im ersten Stock, freut sich zurzeit besonders über Besuch. Natürlich auf Abstand in seiner kleinen Hochparterrewohnung im Szenekiez Neukölln; Christian freut sich aber auch über Telefonate und andere neumodische Kommunikationsformen.

All das koordiniert gerade die „Einsatzgruppe“. Denn: In Nicht-Coronazeiten kommt „der Specht“ fast täglich zu uns in die taz. Was derzeit nicht geht, im Haus selbst arbeiten momentan so wenige Menschen wie möglich. Der Specht ist dann fast nie zu überhören; er rumpelt durchs Haus, wie es seine Art ist, er hat zu sehr vielem eine starke, häufig treffsichere Meinung – und gegenseitig wird sich dann Kontra gegeben. Sodass das Kollegium schon mal von liebevoll genervt bis nachgerade verzweifelt ruft: „Mensch, Christian, Mensch, Leute, Ruuuhe! Wir machen hier auch noch eine Zeitung!“ Und genau dieser Zeitung fühlt sich der Specht tief verbunden. Das wissen wir alle hier. Und er weiß es wie immer am allerbesten. Harriet Wolff