Kehrtwende bei Corona-App: Jetzt doch dezentrale Speicherung

Im Streit über eine Corona-App zur Verfolgung der Ansteckungswege hat die Bundesregierung eine Kehrtwende vollzogen und setzt nun auf eine dezentrale Datenspeicherung. Dazu solle der Einsatz einer „konsequent dezentralen Softwarearchitektur“ vorangetrieben werden, betonen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Kanzleramtschef Helge Braun in einer gemeinsamen Erklärung.

Seit Wochen ist die Frage, wo die Daten gespeichert werden und wer darüber Kontrolle hat, ein entscheidender Streitpunkt. Während das bisher favorisierte Pepp-PT-Projekt in Deutschland eine zentrale Lösung verfolgt, also einen Abgleich der Daten über einen zentral verwalteten Server, gewann zuletzt das dezentrale Projekt DP-3T Anhänger. Dabei sollen die Daten auf den Smartphones selbst gespeichert werden. Die Nutzer sollen bei beiden Ansätzen einen Hinweis bekommen, wenn sie mit Infizierten länger in Kontakt gekommen sind. Dies soll helfen, die Infektionsketten beim Coronavirus zu unterbrechen. „Die Nutzung der App durch möglichst große Teile der Bevölkerung ist die Grundlage ihres Erfolgs“, erklärten Braun und Spahn. (reuters)