Die Wochenvorschau für Berlin: Ab sofort gilt das Vermummungsgebot

Ups, es gibt ja nicht nur Corona: Diese Woche geht es auch um Tesla. Und um Zoos, Straßensperrungen, die Zukunft der Bundesliga und den 1. Mai.

Ein Automat mit Gesichtsmasken in einer u-Bahnstation

Wieder im Angebot: Maskenautomat in der U-Bahn Foto: dpa

Wenn ab dem heutigen Montag in Bussen und Bahnen das Vermummungsgebot in Kraft tritt, schlägt die Stunde der Ethnologen. Wie vermummt sich Kreuzberg? Mit aufgenähtem Pflastersteinmotiv so kurz vor dem 1. Mai? Wie verbreitet werden Wauwau-Masken in Wilmersdorf sein? Und häkeln sich die Prenzmuttis ihren Mund-Nasen-Schutz selbst, vielleicht noch mit einem ausklappbaren Schlitz für den Latte to go?

Und auch das: Wie reagieren die Menschenaffen im Zoo und Tierpark, wenn am Dienstag die Tore wieder öffnen und lauter Maskierte vor den Käfigen lungern? Kratzen sie sich juchzend unterm Arm und lachen sich tot? Bestimmt wird der ein oder andere versuchen, einem Schimpansen einen Mundschutz aufzusetzen, und hinterher muss ein Notarzt wieder einen abgebissenen Finger annähen. Gab es alles schon, zumindest das mit dem Finger.

In Brandenburg kommt am Mittwoch der Parlamentsausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz zusammen. Denn nicht nur die Berlinerinnen und Berliner haben ein Herz für Tiere, sondern auch die AfDler in der Mark. Sie sorgen sich um die finanzielle Situation von Zoos und Tierparks, die in Brandenburg noch geschlossen sind. Mögliche Lösung: Tore öffnen und die abgebissenen Finger, so sie erkennbar blau sind, nicht wieder annähen.

Tesla taucht wieder auf

Auch Tesla wird im Ausschuss ein Thema sein. Ganz unbemerkt hat dieser Elon Musk in der Coronakrise seinen Genehmigungsantrag geändert. Tesla will nun weniger Wasser verbrauchen. Gut möglich, dass es die Großvorhaben sind, die gestärkt aus der Krise hervorgehen. Am BER hat der TÜV inzwischen grünes Licht gegeben. Der Eröffnung am 31. Oktober scheint damit nichts mehr im Wege zu stehen. So es denn überhaupt genügend Fluggäste gibt, die fliegen wollen.

Grünes Licht wird am Donnerstag nicht unbedingt zu erwarten sein, wenn sich Angela Merkel und die Ministerpräsidenten wieder zusammenschalten. Es geht um die Zukunft der Bundesliga, um Geisterspiele und Testkapazitäten. Die Deutsche Fußballliga ist bereit. Aber ist es auch die Politik?

Die Stunde der Ethnologinnen und Ethnologen schlägt dann wieder am Freitag. Heraus zum 1. Mai. Aber mit welcher Maske? Und hat jemand schon mal gehört, wie sich revolutionäre Parolen anhören, wenn sie durch Stoff gefiltert sind statt durchs Megafon? Summt das dann so, wenn die Weltrevolution gefordert wird, wie wenn man ein Taschentuch auf einen Kamm legt? Oder hält der Mund-Nasen-Schutz nicht nur die Viren ab, sondern auch das Gespenst des Kommunismus, das womöglich wieder umgeht in Europa?

Statt den Straßenkämpfern übernehmen vielleicht einfach Kinder die Macht auf der Straße: Ab Freitag will Friedrichshain-Kreuzberg bis zu 30 temporäre Spielstraßen ausweisen.

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