Nordkorea testet fleißig Raketen

Nordkorea hat zum vierten Mal in diesem Monat Raketen Richtung offenes Meer gefeuert. Bei den beiden Flugkörpern handelte es sich laut Südkorea vermutlich um ballistische Raketen von kurzer Reichweite. Sie seien am Sonntagmorgen an der Ostküste Nordkoreas gestartet und etwa 230 Kilometer weit geflogen, teilte der Generalstab in Südkorea mit. Die Erprobung ballistischer Raketen ist der selbst ernannten Atommacht Nordkorea durch UN-Resolutionen verboten. Trotzdem treibt das kommunistische Land unter Machthaber Kim Jong Un seit Jahren die Entwicklung von Raketen voran, die auch mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden könnten. Deshalb gelten harte internationale Sanktionen.

„In einer Situation, in der die ganze Welt Probleme wegen Covid-19 hat, ist diese militärische Aktion Nordkoreas höchst unangemessen“, kritisierte Südkoreas Generalstab. Ein Außenpolitikexperte des Cato Institute (USA), Eric Gomez, twitterte, Nordkorea habe dieses Jahr bislang nur „konventionelle Systeme“ getestet. „Aus innenpolitischen Gründen ist es wichtig zu zeigen, wie gut vorbereitet die von Kim kontrollierte Volksarmee ist, auch in einer Zeit des internen Drucks durch das Corona­virus.“ (dpa)