Finanzhilfe mit Stotterstart

Die Hamburger Coronahilfe läuft mit Pannen an. Die städtischen Zuschüsse sollen Bundesmittel ergänzen

Bereits am Dienstagabend hat die Stadt die ersten Soforthilfe-Zahlungen angewiesen

Von Marco Carini

Die Hamburger Corona-Hilfe ist angelaufen, begleitet von zahlreichen Startschwierigkeiten. Schon der Zeitpunkt, ab dem das Antragsformular für die Soforthilfe für Selbstständige und Kleinunternehmen heruntergeladen werden konnte, verschob sich von Montagmorgen auf den späten Abend.

Trotz der Schwierigkeiten sieht sich die Hamburgische Investitions- und Förderbank mit einer Rekordzahl von Zuwendungs-Anträgen konfrontiert: Bis Mittwoch, 13 Uhr, hatten sich auf dem unter www.ifbhh.de aufzurufenden Portal 41.000 Personen registriert. 25.500 Anträge auf Finanzhilfe wurden von den AntragstellerInnen bearbeitet, 19.000 bereits fertig ausgefüllt wieder abgegeben. Schon am Dienstagabend waren die ersten Zahlungen angewiesen worden.

Zuvor hatte der Senat entschieden, dass die Hamburger Hilfen zusätzlich zu den Bundeszuschüssen gezahlt werden, Solo-Selbstständige damit bis zu 11.500 Euro Staatsknete beantragen können.

Die Antragstellung allerdings war nicht für alle UserInnen problemfrei. Wer etwa – wie gefordert – seine Steuernummer angab, konnte das Formular aufgrund eines Programmierfehlers nicht absenden. Nur wenn die Felder leer blieben, konnte der Antrag auf den Weg gebracht werden. Eine Panne, die laut Wirtschaftsbehörde bis Mittwoch behoben werden konnte.

Probleme hatte auch eine 71-jährige Besitzerin eines Friseurgeschäfts, weil sie einen österreichischen Pass besitzt. Das Antragsformular akzeptiert aber nur die Buchstaben- und Zahlenkombination eines deutschen Personalausweises. Die ErstellerInnen der Antragsunterlagen hatten offenbar nicht daran gedacht, dass es auch Selbstständige und UnternehmerInnen mit Migrationshintergrund und ohne deutschen Ausweis gibt. „In die Spalte kann man jetzt auch die Nummern und Buchstaben ausländischer Passdokumente eingeben“, erklärte die Sprecherin der Wirtschaftsbehörde, Susanne Meinecke, auch dieses Problem für gelöst. Von einem „permanent lernenden System“ spricht derweil Meineckes Kollege aus der Finanzbehörde, Claas Ricker.

Lernen muss das System auch noch, den AntragstellerInnen eine Eingangsbestätigung für die Formulare auszustellen. Da die Zeit für das Einreichen der Förderanträge streng befristet ist, wünschen sich viele Berechtigte eine Quittung, die belegt, dass sie rechtzeitig einen Antrag gestellt haben.