Corona-Lage in Hamburg stabil: Von Entwarnung weit entfernt

Zahl der Neuinfektionen nimmt erstmals ab. Besuchsverbot für Altenpflegeeinrichtungen ausgesprochen. Abiturprüfungen werden ein paar Tage verschoben.

Junge Hand drückt alte Hand

Gerade alte Menschen sind beim Kontakt besonders gefährdet Foto: Oliver Berg/dpa

HAMBURG taz|Hamburg hat noch einmal die Kontaktbeschränkungen verschärft. Da besonders ältere Menschen oft schwere Krankheits-Verläufe nach einer Corona-Infektion haben, gilt in Altenpflegeeinrichtungen ab sofort ein generelles Besuchsverbot. 16.000 BewohnerInnen in 150 Einrichtungen sind davon betroffen. Das Verbot gelte auch für Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD).

Gleichzeitig konnte Prüfer-Storcks verkünden, dass die Zahl der Neuinfektionen in Hamburg von Montag auf Dienstag erstmals merklich abnahm. Hatte es zuvor jeweils weit über 100 registrierte Neuansteckungen pro Tag gegeben, sank die Zahl auf 76. Derzeit sind 2.290 Infizierte bekannt. 174 von ihnen werden stationär behandelt, 40 auf einer Intensivstation.

Zu beurteilen, ob es sich bei dem Rückgang der Neuansteckungen um einen statistischen Ausreißer oder eine Trendwende handele, sei aber „noch viel zu früh“, warnte die Politikerin. Immerhin sei die Lage stabil, das Gesundheitssystem gewinne an Zeit, um die Zahl der Intensivbetten und Beatmungsgeräte zu erhöhen, für den Fall, dass die Zahl der Neuinfektionen weiter steige.

Ist dieTrendwende schon erkennbar?

Dieser stabile Zustand sei „das Ziel und das Resultat“ der verfügten Kontakteinschränkungen, betonte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Es wäre „leichtfertig“ diese Erfolge „aufs Spiel zu setzen“, indem man die Verbote nun wieder lockere. Von einer Mundschschutz-Pflicht beim Einkaufen hält der Bürgermeister derzeit nichts, schon weil der Nachschub an Atemmasken noch immer stockt.

Von der Telefonkonferenz der Ministerpräsidenten am heutigen Mittwoch erwartet Tschentscher keine Aufweichung aber auch keine weitgehende Verschärfung der Regeln. Vielmehr müssten sich die HamburgerInnen darauf einstimmen, dass alle beschlossenen Einschränkungen nicht nur bis Ostern, sondern mindestens bis zum 19. April gelten.

Die Schulen bleiben mindestens bis dahin geschlossen – auch für die schriftlichen Abiturprüfungen, die ab dem 16. April geschrieben werden sollten. Sie werden um fünf Tage verschoben und sollen nun zwischen dem 21.April und dem 6.Mai stattfinden.

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