Die große Herausforderung meistern

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die taz steht vor der größten Herausforderung der letzten 40 Jahre. Noch vor wenigen Wochen war unser Ziel, neuer, größer schöner und vor allem wichtiger im digitalen Zeitalter zu werden. Und wir sind auf einem guten Weg. Im Internet ist die taz aktuell so gut sichtbar wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. In den vergangenen 18 Monaten hat sich diese Sichtbarkeit annähernd verdreifacht. Ihre Texte werden millionenfach mehr angeklickt als 2019. Für die Expertinnen unter Ihnen: Unser Sistrix hat sich verdreifacht.

Heute ist unser Ziel das gleiche, denn mehr Sichtbarkeit, mehr Bedeutung ist in diesem Monat besonders wichtig.

Es geht nämlich um die Zukunft unserer Demokratie und um die Zukunft Europas. Bekommen wir es hin, die Corona-Pandemie mit so wenigen Opfern wie möglich, aber auch ohne Schaden für unsere Demokratie und unsere Ökonomie zu überstehen? Geht die Ansteckungsrate so weiter, haben wir Ende des Monats 700.000 Infizierte in Deutschland.

Das wird keine leichte Aufgaben. Kontakte zu meiden schadet der Demokratie. Kontakte zu halten schadet der Gesundheit. Vielleicht nicht der eigenen, aber möglicherweise der Gesundheit des Herzinfarktpatienten, der wegen zu vieler schwerkranker Corona-Infizierter keinen Platz auf der Intensivstation findet. Wer’s nicht glauben mag: Die beeindruckende Reportage der taz-Kollegin Francesca Borri aus der Lombardei beschreibt das ganz reale und schreckliche Risiko, sie ist in der vergangenen Woche allein eine Million Mal geklickt und gelesen worden.

Die Fragen sind spannend: Ist es nun schädlicher, Hunderttausende Einzelhandelsgeschäfte temporär zu schließen, oder wäre eine Ausgangssperre das politisch mildere Mittel? Hilft es, die Kindergärten zu schließen, wenn Mütter und Väter nun in immer neuen Gruppen auf verschiedene Kinder aufpassen, damit sie alle ihren Job behalten? Müssen wir Grenzen schließen, nur weil unsere Freunde und Nachbarn in Frankreich, Dänemark oder Österreich über die Grenze kommen und das Shoppen nicht lassen können, obwohl sie doch zu Hause bleiben sollen? Und das in Europa!

Wenn die Kanzlerin, eher für besondere Nüchternheit bekannt, erstmals mitten im Jahr eine Ansprache hält und von der größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg spricht – also größer als der Fall der Mauer –, dann warten unruhige Zeiten auf uns. Ich bin froh, dass es dann die taz gibt mit ihrem verlässlichen Kompass für Demokratie und Solidarität.

Und ich freue mich, wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, in den kommenden Wochen unser solidarisches Ziel zu Ostern erfüllen helfen: 20.000 Genossinnen und Genossen für die Demokratie, für die Solidarität, für die Gesundheit, für die taz.

Hermann-Josef Tenhagen ist Aufsichtsrat der taz Genossenschaft und Chefredakteur von Finanztip.

Engagement

Die taz ist schon seit 1992 eine Genossenschaft. 19.877 Mitglieder mit einem Kapital von etwa 18 Millionen Euro sichern inzwischen die wirtschaftliche und publizistische Unabhängigkeit der taz. Als Rettungsaktion entstanden, hat sich die taz Genossenschaft zum erfolgreichen Geschäftsmodell entwickelt, das die Unabhängigkeit der taz sichert.

Dynamik

Etwa 1.000 neue Mitglieder mit einer Million Euro kommen jährlich hinzu. Allein seit Jahresanfang konnten wir 300 Neumitglieder mit etwa 245.000 Euro Kapital verbuchen. Damit die Genossenschaft stark bleibt, muss sie weiterwachsen. Wir suchen jetzt Mitglied Nr. 20.000.

Beteiligung Machen Sie mit! Bereits ab 500 Euro (auch in 20 Raten zahlbar) können auch Sie taz-GenossIn werden. Es können bis zu 200 Anteile gezeichnet werden. Jedes Mitglied hat eine Stimme – unabhängig von der Anzahl der gezeichneten Anteile.

Weitere Infos www.taz.de/genossenschaft

Sie können auch online Mitglied werden! Persönlicher Kontakt: E-Mail an geno@taz.de, Telefon 030-25 90 22 13