23 Jahre Haft für Weinstein

Richter verkündet Strafmaß im Prozess gegen Filmproduzenten

Rund zwei Wochen nach dem Schuldspruch gegen den ehemaligen Filmproduzenten Harvey Weinstein wurde am Mittwoch das Strafmaß verkündet. James Burke, Richter am Obersten Gericht in New York, entschied, dass Weinstein für 23 Jahre in Haft muss. Die Verteidigung kann in Revision gehen. Eine Jury, bestehend aus zwölf Geschworenen, hatte Weinstein Ende Februar wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung an zwei Frauen für schuldig befunden. Im Anklagepunkt des „predatory sexual assault“ – wörtlich mit „raubtierhaften“ oder „räuberischen sexuellen Übergriffen“ zu übersetzen – wurde Weinstein freigesprochen. Es war der schwerste Vorwurf gegen Weinstein, eine Verurteilung in diesem Anklagepunkt hätte eine lebenslange Haftstrafe nach sich ziehen können. Dem Prozess waren Recherchen der New York Times und des New Yorker im Oktober 2017 vorausgegangen. Sie lösten die #MeToo-Debatte über sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch aus. Auch in Los Angeles erwartet Weinstein womöglich bald ein Strafprozess. Dort wurde er ebenfalls wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung angeklagt. (taz, afp)