UNVERBREMT VON ANNA GRAS
: Bob macht, was er will

Bob ist klein und grün. Bob ist eine Chipkarte und der Verkaufsschlager der BSAG. 50.000 Bobs sind im Umlauf, sagt der Unternehmenssprecher. „Bequem ohne Bargeld“, dafür steht sein Name. Bequem ist das Bahnfahren mit Bob tatsächlich: Einsteigen, Bob in den Automaten stecken, Fahrtziel eingeben und Bob wieder aus dem Automaten ziehen. Die Fahrt wird automatisch gespeichert. Kein mühsames Kleingeld suchen, keine langwierige Suche nach Tarifzonen.

Monatlich wird über alle Fahrten abgerechnet, das Geld – ganz bequem – per Lastschriftverfahren eingezogen. Nach Auskunft der BSAG rechnet Bob immer den günstigsten Preis aus. Vier Fahrten am Tag etwa, verbucht Bob nicht als vier Einzelfahrten, sondern als ein Tagesticket, was günstiger ist.

Nur was genau Bob tut, was auf dem Datenchip gespeichert wird und was eine Fahrt im Endeffekt kostet – man weiß es nicht. „Ihre Fahrt wurde gespeichert“, mehr ist vom Automaten nicht zu erfahren. Transparenz gibt es erst bei der Monatsrechnung. Bis dahin: Keine Möglichkeit, zu erfahren, was einen erwartet, welcher Betrag bereits verfahren wurde. Dass Bob nicht macht, was er will, garantiert die BSAG.

Einsteigen, loslassen und vertrauen – in die BSAG. Und nicht darüber nachdenken, was diese Fahrt wohl kostet. Das ist Bob. Alternativ: Mehr Fahrradfahren. Die totale Kostenkontrolle.