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Von Italien aus ins restliche Europa

Nachdem am Sonntag im Norden Italiens mehrere Städte abgeriegelt wurden, hat sich das Virus Covid-19 bis zum Dienstag auf zwei weitere Regionen des Landes ausgebreitet. Der Erreger sei bei zwei Menschen in der Toskana und einem weiteren auf Sizilien festgestellt worden, teilte der italienische Zivilschutz mit. Die Zahl der Infizierten in ganz Italien stieg demnach auf 283, sieben Infizierte starben bereits. Eine der in Italien besonders betroffenen Regionen ist die Lombardei. Eine von dort stammende Person hat nun das Virus bis nach Österreich gebracht. Der Tiroler Landeschef Günther Platter hat am Dienstag die ersten zwei Infektionen in Österreich verkündet. Auch in Kroatien wurde eine Infektion bei einem Mann nachgewiesen, der zuvor Italien besucht hatte. Er halte sich mit leichten Symptomen in einem Krankenhaus in Zagreb auf, teilte Ministerpräsident Andrej Plenković am Dienstag mit. Die Schweiz meldete ebenfalls einen Fall im Kanton Tessin nahe der Lombardei. (afp, dpa)

Vizegesundheitsminister Irans infiziert sich selbst

Eigentlich sollte der stellvertretende Gesundheitsminister Irans Iradsch Harirtschi das Coronavirus in seinem Land bekämpfen – am Dienstag teilte sein Berater auf Twitter mit, dass sich der Minister selbst angesteckt habe. Videos, die auf Twitter kursieren, zeigen den schwitzenden und hustenden Harirtschi bei einer Pressekonferenz am Montag. Dort hatte er noch Vorwürfe eines Abgeordneten zurückgewiesen, die Regierung verschleiere das wahre Ausmaß der Epidemie. Der Abgeordnete hatte von mindestens fünfzig Toten im Iran gesprochen – die staatliche Nachrichtenagentur Irna hingegen meldet nur 15 Tote und 95 Ansteckungen. Sollten diese Zahlen zutreffen, wäre die Sterblichkeitsrate ungewöhnlich hoch. (taz)

Hotel und Rettungsschiff unter Quarantäne

Nach einer ersten Ansteckung auf Sizilien wurde dort das Rettungsschiff „Ocean Viking“ am Dienstag für zwei Wochen isoliert und mit ihm die 32-köpfige Besatzung. Die mehr als 270 aus Seenot Geretteten durften von Bord gehen und stehen dort unter Quarantäne, teilte die Sprecherin der Hilfsorganisation SOS Méditerranée mit. Warum die Crew nicht auch an Land isoliert wurde, sei ihnen unklar.

Auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa ist nach einem bestätigten Covid-19-Fall auch ein großes Hotel unter Quarantäne gestellt worden. Rund 1.000 Touristen seien betroffen, berichtete das spanische Fernsehen am Dienstag. Das Hotel werde von der Polizei bewacht, bis alle Menschen getestet worden seien, so die Zeitung El Mundo. Bei dem Infizierten handele es sich um einen Arzt, ebenfalls aus der Lombardei. Er soll fast eine Woche im Hotel Urlaub gemacht haben, bevor er Symptome zeigte. Auch auf dem spanischen Festland wurde ein Fall bestätigt. (dpa, taz)