Berlin gilt als Favorit

Am Dienstag wird wohl entschieden,
wo die IAA stattfindet

Voraussichtlich am Dienstag entscheidet der Verband der Automobilindustrie (VDA) über den künftigen ­Standort der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA). Zunächst geht es nur um die IAA im Herbst kommenden Jahres, doch soll die Entscheidung vermutlich auch für die beiden Termine 2023 und 2025 gelten. Im Rennen sind noch die drei größten deutschen Städte Berlin, Hamburg und München. In der ersten Runde ausgeschieden waren Hannover, Köln, Stuttgart und der bisherige Ausrichter Frankfurt.

Alle drei Städte sind in den vergangenen Wochen mehrfach beim VDA in Berlin angetreten, um ihre Konzepte im Detail zu erläutern – und die Vertreter des Verbands reisten nach München und Hamburg, um sich die Möglichkeiten vor Ort anzusehen. Der Verband verhält sich im Vorfeld strikt neutral und lässt keine Präferenzen erkennen. „Dieses Rennen ist offen“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller vor wenigen Tagen. Alle drei Städte sind von ihren Vorteilen überzeugt und rechnen sich gute Chancen aus.

Mit einem Manko

Bei Sachkennern außerhalb der entscheidenden Gremien gilt Berlin als Favorit. Messechef Christian Göke will die Fanmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule zu einem zentralen Schauplatz der Automobil-Ausstellung machen. Dort sind schon viele Veranstaltungen mit Millionen von Besuchern reibungslos über die Bühne gegangen, von der Silvesterparty bis zur Einheits-Jubiläumsfeier. Die Autos sollen in den Messehallen am Funkturm zu sehen sein, andere Teile des Programms auf der Avus direkt daneben und auf dem Tempelhofer Feld.

Ein Manko für Berlin könnte die unvollständige Unterstützung der Stadtregierung sein. Bürgermeister Michael Müller (SPD) trommelt zwar für die IAA, die mitregierenden Grünen sind bislang aber nicht überzeugt. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop schweigt. (dpa)