Gift nur halb so giftig

NRW-Umweltministerium gibt Entwarnung: Belag von Schulhöfen in Bochum ist für Kinder nicht gefährlich

BOCHUM dpa/taz ■ Die überhöhte Belastung von Bochumer Schulhöfen mit Benzoapyren stellt keine akute Gesundheitsgefahr für Kinder dar. Dies gelte sogar dann, wenn Kleinkinder den Teerbelag in den Mund nähmen oder verschluckten, teilte das NRW-Umweltministerium gestern mit. Gutachter untersuchten Bodenproben von sechs ausgewählten Schulhöfen. Laut Ergebnis lag der Schadstoffgehalt bei Aufnahme durch den Mund noch im grünen Bereich.

Aufgrund hoher Schadstoffbelastung hatte die Stadt Bochum vergangene Woche zehn Pausenhöfe vorsorglich gesperrt. Bei Bodenproben für die Ausschreibung von Sanierungsarbeiten waren überhöhte Werte des Krebs erregenden Stoffes Benzoapyren fest gestellt worden. Pro Kilogramm Erde dürfen nicht mehr als 2 Milligramm Benzoapyren enthalten sein. In Bochum lagen die Spitzenwerte nach Angaben der Stadt bei bis zu 200 Milligramm. Erst nach Abschluss der Luftmessungen an den Schulhöfen lassen sich laut Umwelt-Ministerium endgültige Aussagen über die Gesundheitsschädigung treffen. Schadstoffe wie Benzoapyren könnten auch über die Atemwege aufgenommen werden. Die Ergebnisse sollen voraussichtlich kommende Woche vorliegen.

Die Stadt Bochum kündigte in der vergangenen Woche die Sanierung von 18 Schulhöfen bis zum Ende der Ferien an. Die belasteten und meist mit Teer asphaltierten Flächen würden entweder abgetragen oder mit Bitumen versiegelt, erklärte ein Sprecher der Stadt.

Für die Arbeiten müssten rund 600.000 Euro veranschlagt werden. „Das Geld kommt aus dem normalen Etat für Sanierungen und aus zusätzlichen Umschichtungen“, so der Sprecher. Auf 19 weiteren Pausenhöfen müssen kleinere Flächen versiegelt werden.