5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Frauen mit Kind sollen zu Hause bleiben

Mütter werden seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen als kinderlose Frauen. Für die Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung wurden 800 fiktive Bewerbungen auf reale Stellenangebote im Marketing- und Veranstaltungsbereich versandt. Einziger Unterschied im Lebenslauf: Die einen hatten angeblich ein dreijähriges Kind, die anderen nicht. Ob sich die Männer fortgepflanzt hatten, war den potenziellen Arbeitgebern übrigens egal – Väter wurden genauso häufig eingeladen wie Männer ohne Kinder.

2 In Frankreich sind Frauen mehr wert

Stimmt es womöglich doch, was L’Oréal in seiner Werbung verspricht? Zumindest schneidet der französische Kosmetikkonzern in einer Studie des Analysehauses Equileap zur Geschlechtergleichheit in 255 europäischen Unternehmen am besten ab. Und auch auf dem zweiten bis siebten Platz: Frankreich, Frankreich, Frankreich, Frankreich, Frankreich, Frankreich. Da kann Deutschland ruhig noch mal ein paar Nachhilfestunden nehmen, n’est-ce pas? Und bis dahin bitte mantraartig wiederholen: „Weil wir es uns wert sind!“

3 Frauen geben den Ton an

In deutschen Orchestern gibt es immer mehr Frauen, meldet die Deutsche Orchestervereinigung. Während früher fast ausschließlich Männer in Berufsorchestern spielten, beträgt der Frauenanteil heute 41 Prozent. Allerdings spielen die Frauen noch nicht oft genug die erste Geige, mal abgesehen vom Instrument an sich (das schon, plus Harfe und Flöte). Führungspositionen wie Konzertmeister sind immer noch vor allem den Männern vorbehalten. Und: Je berühmter ein Orchester, desto geringer die Frauenquote.

4 Frauen leben nicht grundlos länger

Dass Frauen im Schnitt länger leben als Männer, wissen wir schon lange – nun hat eine Studie der University of New South Wales in Sydney auch bewiesen, warum: Doppelt hält eben besser. Während Männer ein X- und ein Y-Chromosom besitzen, haben Frauen zwei X-Chromosomen, wodurch wichtige Erbinformationen zweimal vorhanden sind. Ist eine davon mutiert, kann die zweite, gesunde Version die schadhafte ausgleichen.

5 Frauen sind ­realistischer

Wie steht es jetzt also um die Gleichberechtigung? Alles fein – wenn man die Männer fragt. 66 Prozent halten die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov bereits für vollzogen. Unter den Frauen sind es nur 56 Prozent.Franziska Seyboldt