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: Ukrainian Rhapsody

Foto: taz

Ein Autor bringt Pralinen mit in die Redaktion. Einfach so. Ukrainische Pralinen. Steht auch extra nochmal oben auf der „floral-rustikalen Verpackung“ (gewohnt stilsicher: Kollege M.), die „den russischen Lackschachteln nachempfunden ist“ (gewohnt informiert: Kollegin W.): „Ukrainian Tradition“. Und auf der Seite zusätzlich: „Ukrainian Ornament“.

Im Inneren der bunten Schachtel sind große Bonbons, bedruckt mit rosaroten Beeren, gefüllt mit üppigen Schokoladenkugeln. Wir erforschen den Inhalt. „Klischeemäßig denkt man, da müsse harter Alkohol drin sein“ (gewohnt grenzwertig: Kollege F.). Aber da ist kein Alkohol. Da sind auch keine Beeren. Da ist eine Nuss. Da ist eine Art Nutella. Und da ist „Crunch“ (gewohnt neudeutsch: Kollegin E.).

Die vorherrschende Meinung: Gut! Aber mehr auch nicht. „Da explodierte nichts im Mund“, findet F. „Im Abgang recht ostblockig“, meint M., der sich jetzt warm geurteilt hat: „Die Crunchschicht ums Nutella erinnert an den Sarkophag von Tschernobyl.“ Finalfazit von E.: „Das ist schon … also es ist keine leichte Schokolade.“ Michael Brake