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: Zwei Infizierte unter Heimkehrern aus Wuhan

Aus dem Flugzeug in die Uniklinik: Zwei deutsche Rückkehrer aus Wuhan sind mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der bestätigten Infektionen weltweit steigt weiter kräftig

Das Neue

Von den 124 Menschen, die die Bundeswehr am Samstag aus der besonders vom Coronavirus betroffenen chinesischen Millionenmetropole Wuhan zurückgeholt hat, sind zwei Patienten positiv auf das Corona­virus getestet worden. „Die betroffenen Personen haben diesen Befund gefasst aufgenommen und wurden isoliert“, hieß es in einer Mitteilung der Luftwaffe am Sonntag. Sie wurden in das Frankfurter Uniklinikum gebracht. Bei einem dritten aus China zurückgekehrten Passagier, der am Frankfurter Universitätsklinikum auf das Coronavirus untersucht wurde, hat sich der Verdacht nicht bestätigt. Alle anderen Rückkehrer*innen müssen die nächsten zwei Wochen in Quarantäne in der Südpfalz-Kaserne verbringen.

Der Kontext

Das neue Coronavirus mit der Bezeichnung 2019-nCoV tauchte erstmals Ende Dezember auf einem Fisch- und Wildtiermarkt in der ostchinesischen Millionenmetropole Wuhan auf. Von dort aus hat es sich auf bislang 24 Länder ausgebreitet. Die Zahl der bestätigten Infektionen lag am Sonntagnachmittag bei rund 14.500, mehr als 300 Menschen starben bereits, fast alle in China. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Sonntag mitteilte, starb in der philippinischen Hauptstadt Manila erstmals ein Infizierter außerhalb der Volksrepublik. In Deutschland haben sich bislang 9 Personen mit dem neuartigen Virus infiziert. Spanien gab bekannt, ein deutscher Tourist habe sich mit dem Coronavirus infiziert. Sie befänden sich den Behörden zufolge allesamt in einem stabilen Zustand. Das Coronavirus hat eine Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen, in der auch keine Symptome auftreten. Trotzdem kann eine Infektion vorliegen.

Die Reaktionen

Haben die zuständigen Behörden in Wuhan das Problem zunächst verharmlost, bekämpft China die Seuche nun mit allen erdenklichen Mitteln. Öffentliche Verkehrsmittel stehen still, ebenso die meisten Geschäfte in China sind geschlossen. Behörden und Unternehmer wurden angewiesen, die Neujahrsfeiertage ihrer Mitarbeiter*innen zu verlängern, Schulen, Kindergärten und Universitäten bleiben auf unbestimmte Zeit geschlossen. In der am schlimmsten betroffenen Provinz Hubei sind mehr als 50 Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt. Erstmals seit Ausbruch des Krankheit ist seit Sonntag auch außerhalb der Provinz eine Stadt komplett abgeriegelt. In der 9 Mil­lionen Einwohner*innen zählenden Stadt Wenzhou darf jede Familie ein Mitglied auswählen, das alle zwei Tage zum Einkaufen könne, teilte die Stadtregierung mit. Andere dürften nicht das Haus verlassen.

Die Konsequenz

Internationale Seuchenexperten und die Weltgesundheitsorganisation halten Chinas Maßnahmen für angemessen. Isolation sei das bislang beste Mittel, um eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen. Auf diese Weise soll Zeit gewonnen werden. Virolog*innen weltweit arbeiten derweil gemeinsam an einem Impfstoff. Felix Lee